LABEL: Columbia / Sony - VÖ: 10.06.2011 |
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Zuletzt aktualisiert am: 02. September 2011
Eine Erfahrung ist dieses Album alle Mal. Ich bin noch unsicher, ob diese im folgenden Review positiv oder eher negativ ausschlagen wird. Ohne Zweifel ist Kenneth Bager ein weit bekannter Mann, der schon so einiges als DJ, Radiomoderator und Produzent hinter sich hat. Komisch finde ich jedoch schon beim ersten Blick, dass der moderne Möchtegern-Mozart sich für (fast) jeden Titel einen mehr oder minder bekannten Künstler ins Boot geholt hat. Ich tue mich schwer, den damit entstehenden musikalischen Mischmasch - um nicht zu sagen Kauderwelsch - als ein homogenes Album zu betrachten. Ich nehme mir deshalb einfach ein paar ausgewählte Titel zur Brust, in der Hoffnung, man möge dieses seltsame Werk nachvollziehen können.
Pflicht ist es, den Opener eines Albums zu betrachten, schließlich kann dieser schon die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussen. „Naked Music" setzt auf flippige Bläser-Fills, Kindergesang und einen Up-Tempo Beat. Ab und zu wird dann mal die Geschwindigkeit rausgenommen und die gezupfte Gitarre tritt in den Vordergrund. Belanglose technische Details, viel zu poliert und frei von Highlights kommt der Titel rüber. „The Sound Of Swing" hat schon ... irgendetwas. Definitiv hat er die Stimme des mittlerweile Superstars Aloe Blacc, der mit "I Need A Dollar" kürzlich die Nation verrückt gemacht hat. Sein Soul ist wirklich gut, er rettet dem Song den Hintern. Aber auch hier stellt sich das Gefühl ein, dass sich im weiteren Verlauf kein weiteres Gefühl einstellen wird. Das erzwungene ‚na na na‘ der Background-Kindersklaven nervt schnell, ebenso das Pfeifen. Heile-Bonbon-Welt-Musik at its finest. Nein, danke. Das atmosphärische Instrumental „Futility Of Armed Combat" gefällt mir ganz gut. Bis zum Schluss bleibt das Stück sehr getragen und wirklich hörbar - eine Ausnahme, denn schon der folgende Titel erinnert mich an die grausige „Musiksammlung" meiner Mutter. Uaahrg. Den Rest spare ich mir jetzt. Die meisten Nummern sind mit Längen von meist fünf, manchmal über sieben Minuten unheimlich zerrig und bieten in dieser Zeit keinerlei musikalischen Mehrwert, den es lohnen würde, bis zum Ende dabei zu bleiben
Ich weiß nicht recht. Zu sagen, das Gehörte sei schlecht, wäre töricht. Umgekehrt ist es jedoch auch nicht wirklich beeindruckend. Ich hab so ein Gefühl wie damals, als ich mir mal eine Pop-CD kaufte. Da war ein Hit drauf - im Radio lief der hoch und runter - der Rest diente nur zum Füllen der restlichen 40 Minuten. Alles war zwar arschglatt produziert und hat bestimmt auch viel Geld und Arbeit gekostet, an mir persönlich ging das Ganze jedoch ebenso wie „The Sound Of..." schlichtweg vorbei, was für mein Empfinden bezüglich Musik das Worst Case-Scenario darstellt. Noch einmal bemühe ich Homer Simpson: ‚Eine Randnotiz der Popmusik‘.
pd
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