Ja, der Old-School-Heavy-Metal lebt! Dass nicht nur IRON MAIDEN dessen Fahne hochhalten, beweisen diese Schweden WOLF. Seit mittlerweile sechzehn Jahren ziehen die Musiker aus Örebro ihren traditionellen Metal durch, ganz im Stil von MERCYFUL FATE, JUDAS PRIEST oder eben auch IRON MAIDEN selbst. Der Vierer pfeift auf moderne Trends, das einzig zeitgemäße ist die saubere Produktion. Der Opener „Vicious Companions” knallt mit schnell treibendem Rhythmus los. Mit „Skull Crusher“ schließt sich ein mitreißender Stampfer an. Angenehm groovend und mannigfaltig kommt „Jekyll & Hyde“ durch die Boxen geschmettert, wobei hier das Tempo ein wenig gedrosselt wird, was der Power jedoch keinen Abbruch tut. Die erstklassige Gitarrenarbeit ist Zucker für die Ohren: flinke Gitarrenläufe wechseln mit kurzen nicht zu verschnörkelten Soli und treibenden Riffs. Mit einem wabernden Effekt eröffnet „Nocturnal Rites“, dessen düstere Stimmung mich mit seinen Chören und Backing Vocals und der im Vergleich zu den anderen Songs etwas tieferen Gesangsstimme in den Bann zieht. Apropos Stimme von Niklas Stålvind: oft in hoher Stimmlage gesungen, ist sie sehr vielseitig von rauh bis glasklar und dabei immer im Einklang mit der Musik. Ein Highlight ist „K-141 Kursk“ als abschließendes Stück – Heavy Metal mit U-Boot-Feeling. Dieses 6. Album der Combo hat keinerlei Lückenfüller, die Schweden bleiben ihrem Stil absolut treu. Die Stücke bohren sich angenehm in die Gehörgänge und bewegen sich dabei aber fernab plumper Mitgrölhymnen. WOLF haben definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient, um ihren Status als etablierter Geheimtipp endlich abzulösen. Bis auf das künstlerisch wenig wertvolle Coverbild ein herrliches Werk – nicht nur für Die-hard-Old-School-Metaller zu empfehlen!

claudia k.