GRANDE ROSES kommen aus einem beschaulichen Dorf im Norden Schwedens und es mangelt den Jungs sicher nicht an Selbstbewusstsein. So meint die Band: ‚Man kann uns mit GUN CLUB, SISTERS OF MERCY, dem früheren SPRINGSTEEN und THE NATIONAL vergleichen, aber unser Sound ist viel, viel, viel, viel besser!‘ und ‚GRANDE ROSES machen Classic Rock, spielen laut und sehen obendrauf noch verdammt gut aus!‘. Auf ihrer „Hide“-EP, mit sechs Songs zeigen die Jungs tatsächlich, dass sie was drauf haben. Jeder Titel ist wirklich ein toller klassischer Rocksong, der sich hinter den Vorbildern nicht zu verstecken braucht. Der Opener „Go Home“ klingt sehr nach frühem SPRINGSTEEN, sowohl vom Sound als auch vom Gesang her. „Dancing Away“ ginge als SISTERS OF MERCY-Track durch, „I Hear Drums“ erinnert leicht an THE CLASH und „Follow The Lights“ hat ein bisschen was von INTERPOL. Das ist also für Fans guter Gitarrenrockmusik überaus unterhaltsam, was die Schweden in knapp 21 Minuten zu bieten haben. Besonders die wandelbaren Vocals sind sehr beeindruckend. Allerdings funktioniert das nur für diese eine EP. Auf Dauer würde mir hier die eigene GRANDE ROSES-Bandidentität fehlen. Die Mucke von SPRINGSTEEN, den SISTERS etc. gibt es schließlich schon und wer braucht auf Dauer eine neue Band, die Songs schreibt, die an das Niveau der Vorbilder heranreichen, sich aber immer nur anhört wie der eine oder andere Act, den man bereits kennt?!

Jo Neujahr