Buchstäblich im Sturm erobert dieser sympathische Reggae-Sänger mit seiner genretypischen, aber keinesfalls gewöhnlichen Stimme die Musikzentrale in meinem Hirn. Alles geht in den Flammen der Leidenschaft unter, ich habe nur noch gehobenen Service und Sebastian Sturm im Kopf. Kaum zu glauben, dass dieser Mann Deutsch ist - schließlich hat er einen unheimlichen Groove und singt dazu noch absolut akzentfrei. Insgesamt besticht das Album durch seine Einflüsse aus den Roots der 70er Jahre, lässt aber immer eine Spur Experimentierfreude mitschwingen. Besonders prima ist, dass neben der guten Musik auch immer eine nachdenkliche Message mitschwingt. So regt das silberne Scheibchen beim Chillen sogar noch zu allerlei philosophischen, spirituellen oder politischen Überlegungen an. Wie immer scheue ich zwar den Vergleich zweier Musiker, möchte aber darauf hinweisen, dass Sebastian Sturm mit EXILE AIRLINE im Rücken durchaus ein Hochgenuss für Menschen sein könnte, denen der kommerzielle Erfolg von GENTLEMAN gehörig gegen den Strich geht. Zwar mag auch Herr Sturm längst kein Untergrund-Geheimtipp mehr sein, diesen qualitativ sowie quantitativ (47 Minuten Spielzeit) hochwertigen Reggae sollte man sich dennoch keinesfalls entgehen lassen.

pd