Die texanischen Indie-Rocker Jonathan Meiburg und Will Sheffer gründeten SHEARWATER bereits 2001 als Nebenprojekt ihrer Band OKKERVIL RIVER, um mit dieser Formation ihre Leidenschaft für eher ruhigere, epische Songs auszuleben, die nicht in das Konzept der Hauptband passten. Entstanden ist so eine ziemlich besondere Indie-Rock-Band, die auch auf ihrem mittlerweile siebten offiziellen Oeuvre „Animal Joy“ unvergleichlich atmosphärischen und geschmackvollen Sound zelebriert, auch wenn Will Sheffer seit 2008 nicht mehr mit von der Partie ist. Für meine Ohren oszilliert das irgendwo zwischen THE KILLERS und den 70er Jahre Artrockern JAPAN, wobei SHEARWATER die genau richtige Mischung finden und die überdrehte, nach den Charts schielende Pop-Dramatik der KILLERS ebenso vermeiden wie die manchmal etwas zu introvertierte „Musik als Kunst“-Attitüde von JAPAN. Richtig mit anderen Bands vergleichen kann man ihren Sound aber eigentlich gar nicht. Dazu ist er zu eigen und besonders. Wer durch und durch geschmackvolle Rockmusik mag und wem die Eleganz der Songs von Altmeistern wie ROXY MUSIC, den bereits genannten JAPAN und gegenwärtigen Brüdern im Geiste wie INTERPOL, BLONDE REDHEAD oder WINTERSLEEP gefällt, sollte sich „Animal Joy“ auf jeden Fall zulegen. Es ist ein großartiges episches und kaum übertreffbar atmosphärisches, elegantes Album und stimmig bis hin zum tollen Papersleeve-Cover-Artwork.

Jo Neujahr