LABEL: Unter Schafen Records – VÖ: 27.01.2012 |
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Zuletzt aktualisiert am: 15. März 2012
Man kann sie durchaus als die legitimen Nachfolger der Hamburger Schule bezeichnen: VIERKANTTRETLAGER aus Husum, der Stadt, die mit TURBOSTAAT einen weiteren wichtigen Vertreter intelligenter deutscher Rockmusik zu bieten hat. Alle halbwegs frisch mit dem Abi durch und textlich doch schon sehr abgeklärt, bieten sie mit ihrer nachdenklichen, melancholischen Musik einen deutlichen Kontrast zu gehypten Kapellen der Marke SILBERMOND. Die Stücke von VIERKANTTRETLAGER sind das Gegenstück zu CASPER (trotz Indie-Anleihen doch eher auf der Rap-Schiene unterwegs) und KRAFTKLUB (im ersten Moment vordergründig platter, sich dann aber gut entwickelnder, weil entlarvender Humor). Im gleichen Moment bilden sie eine gemeinsame, neue Speerspitze des deutschen Independent-Genres, bei dem Leute wie Tim Bendzko (zum Glück) nicht im Ansatz mitspielen können.
Mit seinen abgeklärt wirkenden Texten hat vor allem Sänger Max Leßmann großen Anteil an der Entwicklung der Band, wirken seine Texte doch eher wie Gedichte und der Aufbau der Texte erinnert oft an die viel verklausulierten Songs, die Michael Stipe für R.E.M. schrieb. Sie bewegen den Hörer, auch wenn er eigentlich nicht wirklich weiß, wovon das Lied eigentlich handelt. Ein interessantes Album, setzt es doch die Tradition der Hamburger Schule auf eine angenehm moderne Art und Weise fort. CASPER, der in Interviews immer behauptet (hat), nicht singen zu können, übernimmt in „Hooligans“ eine Strophe. Und überzeugt. Die Unterstützung ihres Fans (er nahm sie im Herbst auch schon als Vorband mit auf seine ausverkaufte Club-Tour) hätte es allerdings gar nicht gebraucht - das Album überzeugt auf ganzer Linie.
bexx
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