LABEL: Headstomp Productions / Cargo - VÖ: 16.03.2012 |
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Zuletzt aktualisiert am: 15. März 2012
Schön, wenn man die Entwicklung einer Band über die Jahre verfolgt und den Eindruck gewinnt, dass sie sich positiv entwickelt. Dies ist bei AGENT SIDE GRINDER auf jeden Fall gegeben, wie ihr neuestes, drittes Werk „Hardware“ belegt. Wie auf dem gleichnamigen Debüt von 2008 und ihrem Zweitling „Irish Recording Tape“ von 2010 steht auch diese Veröffentlichung in der Tradition elektronischer Musik mit 80er Jahre-Spirit, irgendwo zwischen EBM, Industrial, Postpunk und Synthiepop. Allerdings hat auf „Hardware“ eine erhebliche Professionalisierung stattgefunden. Zum einen klingen die Songs insgesamt ausgereifter und vielschichtiger, zum anderen ist der Sound wesentlich moderner geworden. Die Band legt Beats und Synthesizerflächen in vielen Schichten übereinander und experimentiert spielerisch mit diesen Soundschichten. Das klingt nicht nur viel voller, sondern auch wesentlich dynamischer, weniger statisch und limitiert wie der „alte“ Sound, der nah am Klang der Vorbilder aus den 80ern war, die mit ihren damals vergleichsweise einfachen soundtechnischen Möglichkeiten auskommen mussten. Auf Songs wie „Mag 7“ oder „Strager Stranger“ klingt das so leicht und elegant wie bei ZOOT WOMAN oder den Altmeistern von KRAFTWERK.
Einziger Kritikpunkt an „Hardware“ sind manchmal die Vocals, da AGENT SIDE GRINDER in ihren düstereren Songs dazu neigen, auch gesanglich entsprechend böse klingen zu wollen. Beim vorletzten Song „Bring It Back“ geht das auch durchaus okay, aber gerade beim Opener „Look Within“, beim nachfolgenden „Sleeping Fury“ oder teilweise auch bei „Wolf Hour“ klingt mir das etwas zu gewollt.
TIPP: Samplertrack und Interview im WAHRSCHAUER #59!
Jo Neuja
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