LABEL: Ad Inexplorata / Rough Trade - VÖ: 20.02.2012 |
---|
Zuletzt aktualisiert am: 15. März 2012
Die schwedischen Dark-Waver von THE EXPLODING BOY werden gerne mit Genre-Klassikern wie THE CURE oder JOY DIVISION verglichen, aber auch mit neueren Kollegen, wie INTERPOL. Natürlich ist es für eine junge Band nicht immer schön, mit großen Kollegen genannt zu werden. Das hat allerdings durchaus seine Berechtigung, wenn man sich mit seiner Musik so offensichtlich an klassischen Vorbildern eines prägnanten Genres orientiert, wie THE EXPLODING BOY am Dark-Wave-Sound der 80er Jahre. Und so erinnern Songs wie der Opener „Human“ oder „Sweet Little Lies“ mit ihren flächig-wabernden Synthieteppichen tatsächlich an frühe THE CURE, „Sweet Little Lies“ vom Gesang her auch ein wenig an BAUHAUS. „I Am Truth“ weckt mit seinem treibenden Rhythmus dagegen tatsächlich Assoziationen zu JOY DIVISION oder INTERPOL (die sich ja auch immer mal wieder den Vergleich mit JOY DIVISION gefallen lassen mussten… Allerdings ist INTERPOL auch hervorragend, weshalb sich die Herren auch als Band mit eigenständiger Identität durchzusetzen vermochten).
Die Songs von THE EXPLODING BOY werden die Band zwar nicht zu einer unsterblichen Größe des Genres machen, klingen aber auch nicht wie die von Epigonen, die eine Band bloß imitieren. „The Black Album” bietet durchgängig eigenständige Werke, die in ihren Stilmitteln lediglich häufiger Assoziationen zu großen Namen wecken.
Ihr letztes Werk „Afterglow“ schaffte es mit „London“ und „Heart Of Glass“ schon in die Top-Ten der deutschen Alternative-Charts. Das sollte mit „The Black Album” und Songs wie den bereits erwähnten „I Am Truth“ und „Sweet Little Lies“, „Here Comes The Rain“ und vor allem dem treibenden (auch etwas an INTERPOL erinnernde) „The Man“ auch gelingen, da diese allesamt das Zeug zur Indie-Disco-Hymne haben.
Jo Neujahr
|