LABEL: Richard Mohlmann Records – VÖ: 10.02.2012 |
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Zuletzt aktualisiert am: 07. April 2012
Ein ziemlich hypnotischer Groove zieht dich mitten hinein in dieses Debütalbum und hinterlässt viele Fragezeichen. Spannende Fragezeichen. Das gilt auch für die Texte, die sich geschickt jeder klaren Aussage entziehen. Keine Ahnung, ob man das jetzt für großartige Rocklyrik halten muss. Weiß ja nicht mal, ob man das überhaupt für Rockmusik halten muss. Ist aber irgendwie auch völlig egal, denn gerade diese fehlenden Gewissheiten machen „Applaus" zu einer wirklich spannenden Platte. Von ‚Rocklyrik‘ sprach übrigens Thees Uhlmann, meinte explizit den Song „Sextags" und schob gleich noch einen völlig überflüssigen Superlativ hinterher, den ich hier aus Prinzip nicht wiedergeben werde. Dieser Song, konventioneller Rock, klaut das reduzierteste Klavierintro ever von den HELLACOPTERS („By The Grace Of God“), um gleich darauf in eine bluesrockige Westernhagen-Hommage mit kaputtem Text überzugehen - was nicht negativ gemeint ist.
Einiges zum groovigen Gesamteindruck trägt die Stimme von Malte Borgmann bei, der - es verwundert kaum - gleichzeitig Bass spielt. Mir persönlich kippt er ein paar Mal zu häufig in die Kopfstimme, aber das kann er halt auch ziemlich gut. Ganz leicht angenuschelt, ein bisschen wie Jan Plevka, wobei der Vergleich kontraproduktiv sein könnte, weil SELIG ja als total uncool gelten (wobei ich eigentlich gar nicht so genau weiß, warum).
Es ist unheimlich lange her, dass ich eine Platte, die hauptsächlich aus Midtempo-Songs besteht, spannend fand. Also: von meiner Seite gibt es Beifall für „Applaus", weil hier ein Gesamtkunstwerk entstanden ist, aus dem ich nicht schlau werde - was mich dazu motiviert, mich eingehender damit zu beschäftigen.
JAY
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