LABEL: Righteous Babe Records – VÖ: 20.01.2012 |
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Zuletzt aktualisiert am: 12. Mai 2012
Vier Jahre nach der letzten Studioplatte folgt nun wieder ein Lebenszeichen von Ani DiFranco und der wunderschöne, leicht angezerrte Opener „Lifeboat“ lässt darauf hoffen, dass es auf diesem Niveau weitergeht. Man wird nicht enttäuscht. Das Album ist eine runde, schlüssige Angelegenheit und nur das kämpferische Titelstück fällt musikalisch etwas aus dem Rahmen. Glücklicherweise wird diese kleine Schwachstelle vom besten Stück abgelöst: „Splinter“ beginnt locker-flockig mit einer gewissen Latin-Note, um dann nach zwei Minuten ganz kurz in eine pompöse Bridge zu verfallen und sich augenblicklich wieder zu sammeln.
Dass DiFranco noch weitaus komplexeres Songwriting beherrscht, hat sie in ihrer nun schon mehr als 20 Jahre andauernden Karriere oft bewiesen. Überraschungsarm sind ihre neuen Kompositionen dennoch nicht. Sparsam instrumentiert, zeigt sie ein unglaublich gutes Gefühl dafür, welche Lücke man füllt und welche man doch lieber frei lässt. „If Yr Not“ kommt eher rotzig-stampfend à la Tom Waits daher. „Amendment“ versprüht einen leichten Jazzduft und hin und wieder wird es auch etwas düsterer.
Rundum überzeugend.
paul
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