Für einen Sänger ist es verdammt schwierig, wenn er einen ganz Großen der Szene zum Vater hat. Kai ist der Sohn von Franz Josef, der leider vergangenen November verstarb und jede Menge künstlerisch wertvolle Bücher und Lieder zurück lies. Wenn man dann noch Liedermacher (wie eben der Vater) ist und seine Stimme wie ein kleiner Abklatsch des Meisters klingt, dann muss man sich nicht wundern, mit dem Vater verglichen zu werden. Wir machen das aber mal nicht. Kai D. hat in seine Lieder viele Alltagsgeräusche eingebaut und mit diesen sogar die verschiedenen Beats gebastelt. Ansonsten wird der Liedermacherei gefrönt, was nicht das Schlechteste ist. Er wird politisch, verarbeitet Erinnerungen und frühere Erfahrungen und stellt mit „Ballade von Bernie Strauß“ eine lange und hörenswerte Geschichte vor. In den zwölf Strophen geht es um eine Aufsteiger-Biographie, nebst Ende.

ThoBe