Als ich den ersten Tonträger von der ROCKFORMATION DISCOKUGEL in den Händen hielt, war der ganz schwarz und nannte sich Single. Ja, da hatte das Quartett eine schwer limitierte Vinylscheibe besungen und für die andere Seite FEHLFARBEN eingeladen. Das Cover war künstlerisch hochwertig und für Fans geeignet. Aber das Liedlein ließ mich nicht mehr los und mein Kopf verlangte nach mehr. Es gibt sieben Veröffentlichungen, aber diese neue Nummernrevue schlägt alle. Bereits das Label, das für die Veröffentlichung sorgte, lässt tief blicken. Es begründete die NDW-Welle mit und hob Bands wie DAF und DER PLAN auf den Olymp der geilen Musik. Nun folgen also Magnus Schmerfeld, der ordentlich singt und manch Tasteninstrument bedient, Matthias Hill (Bass), Stefan Noll (Gitarre) und Matthias Müller (Schlagzeug) mit vergnüglichen und melancholischen Songs. Musik und Text machen verdammt viel Spaß, es ist alles schön schräg und nicht alltäglich. Man muss einfach auf diese Zeilen hören, für die sich sehr viel Mühe gegeben wurde. Besonders kann man sich an „Der Chef“, „Winterzweit“ und „Raumschiff DDR“ erfreuen. Die gerne verwendete Wortverbindung „es rockt“ ist zwar schon ziemlich verbraucht, aber hier passt sie wie die Faust in Gaucks Fresse. Möge die gesunde Mischung aus unheimlichem NDW und neuem und harten Rock viele Ohren erreichen, diese von beklopptem Pop befreien, und damit an den Charts-Lack der deutschsprachigen Länder kratzen. ROCKFORMATION DISCOKUGEL! Weiter so!

ThoBe