LABEL: PIAS / Dinosaur Jr. Inc. - VÖ 14.09.2012 |
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Zuletzt aktualisiert am: 04. Oktober 2012
Auf DINOSAUR JR. ist und bleibt Verlass! Mit dem dritten Album nach der Reunion und in Urbesetzung bewegen sie sich weiterhin auf hohem Niveau und auch Lou Barlow steuert Vocals bei. Diese Platte ist was für alte und neue Fans.
Los geht es relativ flott mit dem treibenden Ohrwurm „Don´t Pretend You Didn´t Know“. Dazu gibt es die gewohnt schnodderige Stimme von J. Mascis, welche dieses Lied wieder mal veredelt und es zu einer Perle macht. Etwas langsamer dahin wabert „Watch The Corners“, welches die Begeisterung weiter am brennen hält und sich als ein typischer DINOSAUR JR.-Smasher entpuppt, der sich auch auf Albenklassikern wie „Green Mind“ oder „Where You Been“ hätte finden können. Hinter „Almost Fare“ verbirgt sich noch einmal ein langsamer Burner, der sich eher gemächlich ins Hirn schraubt und von einem ausufernden Sologitarrenpart durchsetzt wird, der das Lied schlingernd und schillernd ausklingen lässt. Generell überwiegen die eher langsamen Lieder, wie zum Beispiel das romantische und verträumt daherkommende „Stick A Toe In“ oder das etwas energischere und trotzdem ruhig dahin rockende „I Know It Oh So Well“. Lieder, welche sich eher zaghaft erschließen und dann umso mehr im Gehirn rotieren. Aber da ist auch noch ein weiteres Highlight: „Pierce The Morning Rain“ zielt direkt in die Nervenbahnen und lässt mich die nicht mehr vorhandenen langen Haare schütteln.
Sehr schön sind auch die beiden von Lou Barlow gesungenen Lieder „Rude“ und „Recognition“, welche angenehm an dessen Hauptband SEBADOH gemahnen, eine gehörige Portion Abwechslung auf die Platte befördern und in ihrer Einfachheit einen schönen Kontrast zu den von zahlreichen ausufernden Gitarrensoli unterlegten und Melodie beherrschten J. Mascis-Stücken bieten. Damit bereichern sie das Gesamtbild ungemein und in „Recognition“ liefern sie auch gleich noch ein Riff für die Ewigkeit, das sich quer durch den Song zieht und derbe dahin rockt.
DINOSAUR JR. haben es auf jeden Fall noch drauf und liefern eine mehr als gute Platte ab, die für langjährige Fans wie für Neueinsteiger gemacht ist. Indierock ist noch nicht tot, und „I Bet On Sky“ zeigt das sehr schön und unterzieht das Genre einer Frischzellenkultur. Das ist wie neuer Wein in alten Schläuchen: fruchtig, lecker und gereift, ein schönes Alterswerk, das uns J. Mascis, Lou und Murph da liefern. So kann das jetzt ruhig weitergehen.
Andy
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