LABEL: Epitaph / Indigo – VÖ: 07.09.2012 |
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Zuletzt aktualisiert am: 04. Oktober 2012
Drei Jahre haben sich PROPAGANDHI seit ihrem letzten Album Zeit gelassen. Eigentlich ist das nicht zu lange, doch manchmal fällt das Warten schwerer. Zweifellos hat es sich gelohnt, denn mit „Failed States“ liefern die vier Kanadier hier klar eines ihrer musikalisch ausgefeiltesten Alben ab. Zum Quartett angewachsen ist die Band schon seit längerem, mehr und mehr setzen sie diesen Vorteil ein und erschaffen einen vielseitigeren Sound. Anders als viele der Kollegen im Bereich des melodischen Punkrocks waren PROPAGANDHI stets zu mehr als dem Verbreiten eines positiven Lebensgefühls in der Lage. In der Tat haben sie einem eher kritisch den Spiegel entgegengehalten. Dies dürfte in den meisten Fällen eher alle erdenklichen Emotionen, von Wut bis Schuldgefühlen – nur selten jedoch gute Laune - ausgelöst haben. Sie haben sich über die Jahre hinweg zu so etwas wie dem Inbegriff politischen Punkrocks entwickelt und werden diesem Ruf auch auf ihrem sechsten Album gerecht, jedoch sind sie textlich schwieriger greifbar. Die notwendigen Parolen sind auf dem vorliegenden Werk spärlicher vorhanden, stattdessen findet man vermehrt metaphorische Beschreibungen. Die Musiker aus Winnipeg wagen sich zudem auch mehr und mehr in naturwissenschaftliche Bereiche vor. PROPAGANDHI stellen erneut unter Beweis, dass sie zu den nicht austauschbaren Leuchttürmen im politischen Punkrock gehören.
Johannes
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