Kurt Ebelhäuser (BLACKMAIL) hat nicht nur eine großartige eigene Band, sondern offensichtlich auch ein Gespür für Gruppen, die „es“ haben. Das beweist nicht nur seine Arbeit in der Vergangenheit mit HARMFUL, den DONOTS und anderen, sondern auch seine aktuelle Produzentenregie für „Awaystation“, dem Debüt von ZEN ZEBRA aus Leipzig. Die Band mit dem leicht kryptischen Namen hat ihren Erstling unter Ebelhäusers Regie live eingespielt und haut einem ein intensives Postrock-Breitwandgitarrengewitter um die Ohren, das wie aus einem Guss daherkommt. Lediglich der Uptempo-Track „Rubicube“ geht in der Mitte der Scheibe zum Verschnaufen etwas vom High Energy-Intensitäts-Modus herunter. So wirkt „Awaystation“ wie ein Theaterstück in 11 Akten und es macht wenig Sinn einzelne Titel aus dem runden Ganzen herauszuheben. Es ist eine Mischung aus krachig-brachialen, eingängigen Melodien und überwältigender Intensität und Dramatik. Von der Plattenfirma wird die CD passenderweise mit der Arbeit der frühen DEFTONES verglichen. Mein Anspieltipp ist „Will“ - ein Track, der für mich die Essenz des Albums zusammenfasst und zarte Intimität, Melodie, Dramatik, ruhige Teile und fette Gitarreneruptionen vereint.

Jo Neujahr