LABEL: Fat & Holy Records – VÖ: 15.08.2012 |
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Zuletzt aktualisiert am: 24. Oktober 2012
Das Schöne an Instrumentalalben ist die Tatsache, dass sie dem Hörer keine Vorgaben durch Texte machen. Man muss sich nicht mit Verliebten freuen, nicht mit Verlassenen trauern, nicht mit Reisenden schwärmen und sich nicht für Idioten schämen. Man kann der eigenen Phantasie ihren Lauf lassen und, wie es bei Freud heißt, frei assoziieren. Das Debüt des Darmstädter Minimal-, Jazzrock-, Neue Musik-, Noiseattack-, Nu- oder auch Free Jazz-Trios NIC DEMASOW fordert genau hierzu auf. Nico Petry (Schlagzeug), Denise Frey (Saxophon) und Martin Sadowski (Bass) kombinieren und ergänzen herkömmliche Instrumente mit Turntables und elektronischen Elementen und heben sich so wohltuend vom Gros traditionsverhafteter Puristen und selbstverliebter Instrumentalmasturbanten ab. Der warme und organische Klang von „Organised" ist erfrischend unprätentiös, besticht durch gewählte Greifbarkeit, lädt durch vordergründige Unscheinbarkeit zur Reise zu sich selbst bzw. zum inneren Schweinehund ein. Regeln gibt es hierbei nicht; alles ist erlaubt. Das funktioniert im stillen Kämmerlein genauso wie auf der Bühne, wo NIC DEMASOW sowohl als Trio an unterschiedlichsten Orten zu erleben waren und sind (Kneipe, Jazzfestival, Theater im In- und europäischen Ausland) oder beispielsweise als Teil des Projektes WICHT, bei dem NIC DEMASOW live mit dem Stonertrio WIGHT fusionieren und in bester Krautrockmanier improvisieren. Die gute Figur, die Nico, Denise und Martin dabei abgeben, kommt auch auf „Organised" eindrucksvoll zur Geltung. Wer sich also einen musikalischen Gefallen der anderen Art tun möchte, ganz gleich ob er auf einen mentalen Roadtrip geht, ein Geschenk für Musikliebhaber sucht oder einfach angenehme Musik mit einem Gläschen Wein genießen will, ist mit diesem Album sehr gut beraten. Beide Daumen hoch für NIC DEMASOW!
johnniecolt
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