LABEL: Eigenproduktion – VÖ: 2012 |
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Zuletzt aktualisiert am: 10. Dezember 2012
Ganz kalt wird mir beim Anblick der CD-Hülle von „Individuals Club“. Passend zum bevorstehenden Winter zieren Schnee und Eis in unendlicher Weite das Klappcover der Debüt-EP. Mittendrin stapft ein einzelner Mensch mit Schneeschuhen durch die frostige Landschaft. Das Hamburger Quartett YRA hat sich dem instrumentalen Post-Metal verschrieben. „Individuals Club“ beinhaltet vier Stücke mit einer Spielzeit von knapp 28 Minuten. Der Titel der EP ist meiner Meinung nach treffend gewählt, denn die Musik ist sicher nicht jedermanns Geschmack und mit Sicherheit auch nicht dafür konzipiert.
Der Opener „Common Blueprint_s“ steigert sich wie die folgenden Stücke mit sphärischen, langgezogenen Klängen und Tönen, schnellen Trommelrhythmen in treibende Gitarrenriffs. Schlagzeug, Gitarren und Bass unterhalten sich mal ruhig und gediegen, mal aufgeregt und aufgedreht. Gesang vermisse ich auf der Scheibe überhaupt nicht. Zum Ende von „Twines“ wiederholen sich Passagen stetig und bohrend. Immer wieder bauen sich fette Gitarrenwände auf. Im vierten Titel „Shift Worksleepdisorder“ feuern YRA nach wiederum sphärischen einführenden Klängen musikalische Salven in nicht mal zwei Minuten ab … und verabschieden sich damit kurz und knapp.
Für den einen mögen die Stücke schräg klingen, andere werden sie avantgardistisch finden. Man muss schon in passender Stimmung sein, um sich auf die Musik einlassen zu können. An Können und Kreativität mangelt es den Hanseaten wahrlich nicht. YRA sind derzeit noch auf der Suche nach einem Label, und es bleibt zu hoffen, dass diese bald anklopfen und die musikalischen Qualitäten der Band erkennen.
Übrigens gibt es die EP auch als MC, ja ich meine die gute alte Kassette. Feine Sache!
claudia k.
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