BAND: JOSEPHINE FOSTER
ALBUM:

LABEL: Fire Records / Cargo Records - VÖ: 21.09.2012
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Zuletzt aktualisiert am: 29. Januar 2013
Mit gewöhnungsbedürftiger Stimme und dem amerikanischen und modernen Folk verhaftet, startet Josephine Foster ihre neue CD. Laut ist nicht ihr Ding, eher schon atmosphärische kleine Perlen basteln, die sich ins Ohr schmeicheln. Etwas eckig kommt das Ganze rüber, etwas unscheinbar und immer sehr bodenständig. Josephine Foster, aus Colorado / USA stammend, bringt damit auch schon ihr 9. Soloalbum heraus. Und ich muss gestehen, dass ich sie bisher nicht auf dem Schirm hatte. Das soll sich nun mit ihrer neuen Veröffentlichung aber ändern. Diese profitiert von der markanten Stimme und der sanften, manchmal aber auch etwas lauteren Untermalung, mit leicht an VELVET UNDERGROUND erinnernden Gitarrenmelodien. Ein klassisches Folkalbum ist der Sängerin damit gelungen, leicht nerdig aber dennoch eingängig. Ihre Stimme, in einer Ausbildung zum Operngesang geschult, lässt wirklich aufmerken. So etwas hört man nicht allzu oft. Ihr Sopran wird unterstützt durch Gitarreneruptionen, welche sich mit zarteren Parts abwechseln. Ihr Liedgut passt perfekt für die nächste Winterdepression und kommt einer Katharsis gleich, sie hinterlässt auf jeden Fall ein wohliges Gefühl und baut einen auf, wenn es nicht mehr vorwärts zu gehen scheint. Melodisch und eigen sind das aber keine Wohlfühlsongs im eigentlichen Sinn. Trotzdem wird man leicht kantig ins Jetzt zurückgeholt und entwickelt eine Affinität zu diesen ruhigen Folkkantaten. Immer wieder VELVET UNDERGROUND schimmert heraus, oder auch Joan Baez oder Patti Smith. Der Einflüsse sind da viele und alles klingt dennoch modern und etwas abgedreht. Josephine Foster sollte man im Ohr behalten. Ihre Musik elektrisiert und baut auf, ist aber auch nichts für jeden Moment. Bitte bei Schneeflocken und einem Glas Glühwein hören.
Andy
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