Bereits Mitte der 90er Jahre gegründet, gingen ANN BERETTA schon damals in der Masse der US-amerikanischen MelodyCore-Bands vom Schlage GREEN DAY, OPERATION IVY, RANCID, SUM 41 etc. unter. Der Durchbruch, der damit verbundene kommerzielle Erfolg blieben aus. Und zu Beginn des dritten Jahrtausends hörte man gar nichts mehr von der Band. Gerüchten zufolge führten Querelen mit Plattenfirmen zum Split. 2008 begannen ANN BERETTA wieder aktiv zu werden und mit "Wild, Young, And Free“ liegt hier nun vier Jahre später komplett neues Material vor. Allerdings muss man sich vor Überraschungen nicht fürchten. Wie bereits im ersten Anlauf bieten ANN BERETTA gefälligen, radiokompatiblen College- und Alternativ-Rock, der zwar hin und wieder mal Anleihen bei den Vorbildern RAMONES, THE CLASH oder RANCID hören lässt, auf der anderen Seite aber ihre musikalischen Abgründe in Form von Einflüssen wie Bruce Springsteen oder heulsusigem EmoCore aufzeigt. Selbst für Liebhaber dieses typisch amerikanischen Punk-Subgenres ist diese CD keine Offenbarung, denn die Band ist hoffnungslos im Mittelmaß steckengeblieben. Die Scheibe plätschert bedeutungslos vor sich hin, und man fragt sich, welches Marketinggenie den grandiosen Einfall hatte, das Ganze als wild, jung und frei zu betiteln. Niemand muss sich wundern, wenn er demnächst beim H&M-Shoppen mit dieser CD beschallt wird.