LABEL: Long Beach Records / Broken Silence – VÖ: 22.11.2013 |
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Zuletzt aktualisiert am: 10. Dezember 2013
Das zweite Album einer Band wird ja gemeinhin als Bewährungsprobe verstanden. Die Messlatte liegt nach dem Debüt-Kracher "High Sobriety“ entsprechend hoch. Im letzten Jahr hat sich bei THE TIPS viel getan, wurden sie doch vom legendären Label Long Beach Records unter die Fittiche genommen. Außerdem übernimmt mittlerweile Faf den Part am Bass. Erstes Highlight ist definitiv das Cover. Kein geringerer als Opie Ortiz, der legendäre kalifornische Tattoo-Artist, ist für den Entwurf verantwortlich. Im Übrigen ist das derselbe Opie Ortiz, der auch die legendäre SUBLIME-Sonne auf deren Platinum-Album „40 Oz. To Freedom" entworfen hat. Produziert wurde „Trippin‘“ von keinem geringeren als Guido Lucas, der auch schon seine Hände an diversen Releases von den DONOTS oder BLACKMAIL hatte. THE TIPS spielen eine Mischung aus California-Reggae, Ska und Punk mit klarem Soul-Einschlag. Im Vorfeld der Plattenveröffentlichung hat die Band kostenlos die Nummer „What You Reap" bereitgestellt. Auch das Video zu „Homesick" geistert bereits durchs Internet. Gewitzt und ausgereift kommt die neue Scheibe daher. Die Offbeats stets dreckig und verzerrt, dazu Alis unglaublich soulige Stimme. Garniert wird das Ganze mit einer ordentlichen Portion authentischer Ruhrpott-Rotzigkeit. Der Opener „Fences And Barricades" gibt gleich die Marschrichtung vor: progressiv, rotzig mit ganz viel Seele. Definitiv für mich ein Highlight auf „Trippin‘". Mit „Don't Chase Them" beweisen die Jungs, dass der Spagat zwischen verzerrter Gitarre und Roots-Reggae behaftetem One-Drop-Rhythmus absolut möglich ist. Der Refrain: ‚Don't chase them, don't chase them, just let them run away‘ hängt einem noch Tage später im Kopf rum. Großes Teil! In „"My Girlfriend's Mother (Is A Cop)“ wird dargestellt, wie schwierig das ist, wenn die Mutti der Freundin bei der Polizei ist und einem dauernd das Gras wegnimmt. Die Platte sorgt nicht nur mit „Scratches" einer herrlich funkigen Nummer und dem Bonus-Track, einer von diesen rotzigen Hardcore-Punk Songs, der von der Attitüde an die frühen BLACK FLAG erinnert, für Überraschungsmomente. Die Mission "zweites Album" ist definitiv geglückt. „Trippin'“ ist ein herrlich erfrischendes Werk in kalifornischer Skate-Punk- und Reggae-Manier, was mich garantiert sicher durch den Winter bringt. Unbedingte Kauf-Empfehlung. dubbin flow
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