LABEL: Sunday Best / PIAS / Rough Trade - VÖ: 12.07.2013 |
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Zuletzt aktualisiert am: 10. Dezember 2013
DAVID LYNCH ist den meisten natürlich als Filmemacher und Regisseur von Klassikern wie „Blue Velvet“, „Wild At Heart“ oder „Twin Peaks“ ein Begriff. Mr. Lynch hat aber auch musikalische Ambitionen und mit „Crazy Clown Time“ 2011 bereits ein erstes Album veröffentlicht. Musikalisch hat er dabei wie in seinen Filmen einen ganz eigenen Stil entwickelt. In seinen Filmen kreiert Lynch auf unnachahmliche Weise doppelbödige Welten, bei denen unter der glatten, schönen, heilen Oberfläche immer auch das Abseitige, Finstere und Bedrohliche schlummert. Musikalisch schaffte er schon auf seinem Debüt ähnliches und mixte einen modernen Großstadt-Blues, mit glasklaren, hallenden Gitarren und elektronischen Elementen. Vor allem die Verfremdung der Vocals zu einer leicht quäkenden Un-Stimme wirkt geradezu grotesk und ziemlich abseitig. Die Arbeitsweise vom ersten Werk hat Lynch auf „The Big Dream“ beibehalten. Während „Crazy Clown Time“ aber auch mal gut „nach vorne“ geht wie beim treibenden Opener „Pinky’s Dream“ mit Karen O (YEAH YEAH YEAHS) als Gastsängerin mit unverfremdeten Vocals, nimmt er bei „The Big Dream“ etwas Tempo heraus und setzt stärker auf das Atmosphärische, was die Musik noch näher an sein filmisches Werk heranrückt. Mit seinem ganz eigenen Sound macht er sogar Bob Dylans „The Ballad Of Hollis Brown“ so zu seinem, dass sich der Song völlig nahtlos in die elf Eigenkompositionen einfügt. Dabei fällt einem lustigerweise auf, dass „Noah’s Ark“ vom Vorgängeralbum den gleichen Grundbeat hat. Großartig, eine Platte voller Schönheit, dabei doch extrem eigen, ungewöhnlich und ein wenig bizarr. Eben auch musikalisch die ganz eigene Welt von DAVID LYNCH. Als Bonbon gibt’s übrigens als Bonus-Download einen Extra-Song mit der schwedischen Sängerin LYKKE LI. Jo Neujahr
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