LABEL: Domino / GoodToGo - VÖ: 19.07.2013 |
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Zuletzt aktualisiert am: 21. Dezember 2013
Grant Hart, bekannt als Mitbegründer der 80er Klassikerpunkband HÜSKER DÜ und seine spätere Band NOVA MOB, hat mit „The Argument“ ein Konzeptalbum geschaffen, welches sich auf das epische Gedicht „Paradise Lost“ von John Milton bezieht. Inspirierend für das Songwriting war daneben auch die gute Freundschaft des Sängers mit William S. Burroughs. Das Grundthema ist der ewige Kampf Gottes mit dem Teufel, der Verlust der Unschuld von Adam und Eva im Paradies wegen der Übergabe eines Apfels und ihre Vertreibung aus dem Garten Eden. Die CD unterteilt sich folglich auch in zwei Kapitel. Im ersten widmet Grant Hart sich mit Titeln wie „Awake, Arise“, „I Am Death“, „Morningstar“ (als Synonym für den Teufel) oder „Sin“ der Rebellion Satans gegen Gott. Im zweiten Teil geht es mit Songs wie „So Far From Heaven“, „Underneath The Appletree“ oder „Run For The Wilderness“ um die Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradiesgarten. „Morningstar“ kommt dabei schon fast beschwingt und poppig daher und ist damit wohl mein Lieblingssong. Andere Titel, wie „Awake, Arise“, „It Isn´t Love“ oder „(It Was A) Most Disturbing Dream“, wirken sperriger und schwieriger, sie fordern den Hörer und man muss sich den Musikgenuss förmlich erkämpfen. Dann gibt es Stücke, wie „I Will Never See My Home“, „So Far From Heaven“ oder „Sin“, die gemächlich und melodisch an dir vorbei fließen. Sie sind kleine Perlen frisch aus der Auster entnommen. Sehr schön ist auch „Letting Me Out“, das mit treibendem Schlagzeug und schöner Gesangsmelodie vorbei flirrt, noch so ein Semi-Hit auf der Scheibe. Die einzelnen Songs enthalten alle auch eine Menge kleiner Elemente und Spielereien, wie Glockenspiele, gepfiffene Soli, Leierkastenmelodien, Orgeltöne und allerhand merkwürdige Geräusche, welche Kurzweil und Spannung bringen. Das Album im gesamten entblättert sich dann auch nicht beim ersten Mal, sondern erst beim wiederholten Auflegen. Aber dann, irgendwann packt es dich doch und lässt dich nicht mehr aus seinem festen Griff. So schwierig das zugrundeliegende Thema auch sein mag, Grant Hart setzt es kongenial um. Seine markante, ein bisschen an David Bowie erinnernde Stimme untermalt er mit perfektem Indierock, angereichert durch Elemente des Folk, des Country oder wahlweise auch des Punk. Das alles verschmilzt zu einem großen Musikgebirge, dessen Gipfel man erst nach mehrmaligem Erklimmen bezwingen kann, um dann vor der Frage zu stehen: Wie komme ich da wieder runter? Um einen Titel zu zitieren: „Is The Sky The Limit?“. Ich denke schon! Andy
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