LABEL: People Like You Records / Universal - VÖ: 17.05.2013 |
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Zuletzt aktualisiert am: 21. Dezember 2013
Captain Poon, seines Zeichens Gitarrist der legendären GLUECIFER, veröffentlicht nun nach längerer Funkstille das dritte Album seiner „neuen“ Band BLOODLIGHTS, bei der er auch den Sänger und Frontmann gibt. Nach dem Ende von GLUECIFER 2005 veröffentlichte Captain Poon bereits das Debüt „Bloodlights“ und nur ein Jahr später schon den Nachfolger „Simple Pleasures“. Die Arbeit am dritten Werk wurde dann aber zu einer ziemlich schweren Geburt. Nachdem dieses eigentlich fertig war, zweifelte Captain Poon am Ergebnis. Der Sound schien ihm zu glatt und so verwarf er das gesamte Werk, suchte nach einem raueren Klang und arrangierte das Ding komplett neu. Heraus kam nun endlich „Stand Or Die“ und das lange Warten hat sich hörbar gelohnt. Die Platte bietet tolle melodiöse Punkrockperlen, mit dreckigem, druckvoll-krachigem Sound, der seinesgleichen sucht. Dazu ist Captain Poon mit seinem Reibeisenorgan großartig wie nie. Seine Vocals erinnern etwas an den neuen TURBONEGRO-Sänger Duke Of Nothing oder auch den alten MOTÖRHEAD Haudegen Lemmy. Das aktuelle, ebenfalls seit längerem wieder sehr gute TURBONEGRO-Album „Sexual Harrassment“, mit dem neuen Sänger stellt „Stand Or Die“ jedenfalls locker in den Schatten und ist ne Schippe druckvoller, energetischer und einfallsreicher. Die BLOODLIGHTS starten mit dem Opener „Roll With Me“ gleich auf Hochenergielevel. Eingangs-Trommelwirbel und Kampfschrei geben direkt die Marschrichtung nach vorne vor und erinnern auch etwas an die besten Sachen von TURBONEGRO. „Arms Around It“ ist ein klassischer Punkrock-Gassenhauer, mit dreckigen Gitarren und Mitgröhl-Refrain, genau wie das folgend „Shit For Gold“, das aber vom Tempo her noch einen drauflegt. „Shure Shot“ haut einem mit seinem harten, knochentrockenen Rhythmus und den messerscharfen, noisigen Gitarren förmlich aus den Schuhen. Das dürfte auch den Noiserocklegenden von THE JESUS LIZARD ein wohlwollendes Lächeln entlocken. „Blackouts“ besticht mit seinen Metal-Chords à la DANZIG oder SLAYER. Und so intensiv, powervoll und variabel geht das weiter. Lediglich die letzte Nummer „Dive Into The Void“ wirkt etwas „angeklebt“ und will nicht so ganz zum dreckigen Rest passen. Das Album ist nur knapp 32 Minuten lang und vielleicht meinte man, es braucht „Füllmaterial“. Das Stück ist jedenfalls vom Sound her viel zahmer und wirkt ein bisschen wie fürs College-Rock-Radio gemacht. Hört sich fast so an, als könnte das einer der zuvor produzierten und wieder verworfenen Album-Tracks sein. Kein wirklich schlechter Song, den es aber nicht unbedingt gebraucht hätte. BLOODLIGHT sind derzeit sicher die wahren „Oslo Motherfuckers“… Jo Neujahr
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