BAND: MELL
ALBUM:

LABEL: Artdisto – VÖ: 22.05.2013
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Zuletzt aktualisiert am: 21. Dezember 2013

War Mells erste Scheibe „C’est Quand Qu`on Rigole“ zwar sperrig aber spaßig und hat mit trotz der Textlastigkeit verdammt gut gefallen, hatte ich mir „Western Spaghetti“ als dritten Streich zwar auch besorgt, es komischerweise aber nie richtig angehört. Vielleicht lag es daran, dass mir das Debüt auf die Dauer doch ein wenig zu  textlastig war. Vor ein paar Wochen habe ich es dann mehr aus Verlegenheit eingelegt und war mehr als überrascht. Der Name war Programm. Frankreich trifft Quentin Tarantino. So angefixt musste natürlich auch das neue Album „Relation Cheap“ her. Und was soll ich sagen? Wieder anders und wieder spannend. Diesmal entdeckt Mell anscheinend den Rock’n‘Roll der 50er für sich („Keskimapri“, „Mini Miss“). Angereichert mit leichten Rockabilly Elementen („Elle Reve“) macht die Platte einfach nur Spaß. Die Dick Dale Gitarre kommt ebenfalls gut dosiert wieder zum Einsatz („Sur Le Départ“). Die Songs pendeln mühelos zwischen den Stilen. Während „Whats Your Name Again“ noch leichte Bluesanleihen versteckt, erinnert „Un Pied Dans Le Vide“ an die glorreichen französischen Tage der 80er mit Bands wie GUESCH PATTI, LES RITA MITZUKO oder BÉRURIER NOIR.

Und Mell ist die Meisterin der Zitate: Mal grüßen die STOOGES in „Quelque Chose Se Meurt“, mal BLUR bei „What‘s Your Name Again“, ohne dabei ideenlos abzukupfern. Und für die ZAZ-Fraktion ist auch ein schmalziger Chanson namens „Succés Fou“ dabei, der aber auch vom „Eis am Stil“-Soundtrack stammen könnte. 

Wer Rockabilly bisher zwar mochte, es aber auf Dauer zu eintönig fand, sollte „Relation Cheap“ mal auf sich wirken lassen. Fazit: Kein Krach aber eine ordentliche Portion „Feel Good Vibrations“.

tomash
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