BAND: LINDI ORTEGA
ALBUM:

LABEL: Last Gang Records / PIAS - VÖ: 01.11.2013
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Zuletzt aktualisiert am: 05. März 2014

„Tin Star“ ist bereits das sechste Full Length-Album der kanadischen Sängerin Lindi Ortega aus Toronto / Ontario, welche heute in Tennessee lebt. Ihre Musik klingt wie eine Mischung aus Johnny Cash und Nancy Sinatra und atmet einen gehörigen Schuss Folk und Country. Die einzelnen Lieder strahlen jede Menge Freude am Spielen aus und sind sehr lebensfroh. Ihre Stimme wirkt dabei wie ein zusätzliches Instrument und passt perfekt zu den teils langsameren, romantischen, teils flotteren, tanzbareren Liedern.

Los geht es mit dem dunkel dahin rollenden „Hard As This“, welches vor allem durch sein wehendes Schlagzeug, die tolle Stimme und das flinke Gitarrenthema zu gefallen weiß. Es folgt mit „Gypsi Child“ ein Titel, der auch von Johnny Cash hätte gesungen werden können - mit viel Country-Feeling aber trotzdem schönen und zauberhaften Ecken und Kanten versehen, trifft hier Nashville auf Indierock. Der Titelsong „Tin Star“ fließt dann ruhig und mit viel Inbrunst gesungen vorbei. Er ist mit seinem dunklen Charme eine wahre Ohrenweide, ein Juwel der Langsamkeit und immer wieder ist der Einfluss der Musik aus Nashville zu entdecken. „Voodoo Mama“ rockt dann wieder wie Hölle, ist aber wie eigentlich alle Lieder auf „Tin Star“ vor allem vom Country und Folkrock der Siebziger geprägt. „Lived And Died Alone“ ist wieder ruhiger und wird von einer Traumstimme voll Gefühl und Harmonie abgerundet. Im rockigeren „I Want You“ trifft Alternative Rock auf eben wieder diesen coolen düsteren Country. Da kann man verstehen, dass die Sängerin auch schon mit SOCIAL DISTORTION auf Konzerttour war. Das Lied erinnert ein wenig auch an die energischeren Stücke der WHITE STRIPES. In ständigem Wechsel sind die folgenden Songs dann immer wieder mal ruhig oder kraftvoller. „This Is Not Surreal“ ist wieder traumhaft, gefühlvoll, mit schmachtenden Vocals und von leisem und schönem Gitarrenpicking begleitet. Diese Herbststimmung setzt „Something For You“ fort und wirkt noch düsterer mit seinen einschmeichelnden Gitarrenklängen. Und da ist immer wieder diese Stimme, die einen süchtig macht und sich regelrecht in die Gehörgänge einbrennt!

„All These Cats“ klingt nach Johnny Cash-Sound mit weiblichen Vocals. Lindi Ortega lässt so dessen Tod vergessen. Sie knüpft damit genial an dessen Schaffen an und auf ihren Konzerten lässt sie immer wieder ein paar seiner Werke einfließen. Aber auch ihre eigenen Songs lassen sich hören, schließen einen ins Herz und sind einfach ergreifend schön.

Zum Ende der CD hin gibt es mit „Waitin‘ On My Luck To Change“ und „Songs About“ etwas gemächlichere Töne - mit perlendem Piano bei ersterem und mit sanften Schmelz beim letzteren, welches sehr schön die einzelnen Titel der Platte beschreibt. Da gibt es Lieder über Liebe, Lieder übers Weinen, Lieder über das Sterben, und solche übers Lachen, übers Leben und Fliegen. All diese Stimmungen werden aufgegriffen und perfekt umgesetzt. Es ist somit ein Album für alle Gefühlslagen.

Andy
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