BAND: ROTFRONT
ALBUM:

LABEL: GMO-The Label – VÖ: 25.4.2014
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Zuletzt aktualisiert am: 14. April 2014

Fünf Jahre nach dem Erstling „Emigrantski Raggamuffin“ und drei Jahre nach dem Folgealbum „Visafree“ kehren ROTFRONT zurück in die Medien, in die Plattenläden und vor allem zurück auf die Bühne. Der mit der Partyreihe „Russendisko“ in Berlin bekannt gewordene Yuriy Gurzhy, sein Gründungsmitstreiter Simon Wahorn und ihr Kollektiv sind quer durch Europa getourt und haben ihren viersprachigen Cocktail aus Hiphop, Ska, Klezmer, Reggae, Polka und Rock überall vorgestellt. Trotz ihrer Texte auf Russisch, Ungarisch, Deutsch und Englisch und den noch zahlreicheren Nationalitäten der Musiker wurden sie vor allem als was wahrgenommen? Als deutsche Band! Na klar, alle leben in Deutschland, treten dort am häufigsten auf, die allen Musikern gemeinsame Sprache ist deutsch. Also ersannen sie entgegen ihrer multikulturellen Tradition den Titel „17 Deutsche Tänze“, der unbedarften Hörern im ersten Moment verwirrend vorkommt. Dass dieser laut Label-Info auch durch große deutsche Komponisten wie Haydn, Beethoven und Wagner inspiriert worden sein soll, ist für die in klassischer Musik weniger bewanderte Autorin allerdings anhand der dargebotenen musikalischen Vielfalt nicht wirklich nachvollziehbar. Höchstens im Abschlusstrack könnte sich der Einfluss erkennen lassen, aber dazu später mehr.

Im Opener „1990s“ blickt Rapper Mad Milian mit seiner gewohnt markanten Stimme auf seine Berliner Jugend in den 90ern zurück, die er heute nicht missen will. Ein rockiger Refrain mit kräftigen Bläsern und Ska-Rhythmus begleiten ihn dabei. Auf das frisch gedrehte Video des Songs als erste Singleauskopplung sind wir gespannt! „Kontrabanda“ (mit dem russischen Reggae-Sänger Raskar) beschreibt in fröhlichem Klezmer- und Off-Beat den Schmuggel an Grenzen vorbei an bestechlichen und betrunkenen Grenzbeamten. Im sehr ska-lastigen „Everyone Speaks Russian“ meldet sich der bekannte Soul-Sänger Flo Mega zu Wort. „German Dance“ gibt in einem eher Roots-Reggae-geprägtem Sound ein ironisches Lob auf die Tanzlust in Deutschland. Die Hommage „In Paris“ an die gleichnamige Stadt beteiligt die Berliner Rockabilly-Schlager-Sängerin Marla Blumenblatt. Hier wird der bewährte Reggae-Polka-Sound um Marlas Stil erweitert. „Perfect Stranger“ mit ROTFRONTs neuer Sängerin Katya Tasheva klingt eher melancholisch, eine traurige Liebesgeschichte mit einem Charakter schwermütiger Chansons. Die Melodie von „1990s“ wird im Schlusstrack „Tanz an der Rotfront“ mit dem dramatisch klingenden Einsatz eines Streichorchesters wieder aufgegriffen. Es ist ein instrumentaler Abschluss, der an Filmmusik erinnert, irgendwo zwischen Western und Krimi.

Insgesamt sind ROTFRONT ihrem grundsätzlichen musikalischen Konzept treu geblieben, haben dieses aber weiter entwickelt, präsentieren es facettenreicher und in interessanten Kollaborationen. Treibend und bedingungslos tanzbar wie immer, ist der unverwechselbare Emigrantski-Sound nicht nur aus dem Studio, sondern natürlich auch live ein Erlebnis mit vielen Überraschungen.

Gigs:

30.04 Mülheim a. d. Ruhr, Ringlokschuppen

01.05 Frankfurt a. M., Zoom

02.05 Berlin, Astra

22.05 Tübingen, Sudhaus

23.05 München, Ampere

06.06 Dresden, Groove Station

07.06 Bielefeld, Forum

18.07 Hannover, Gilde Parkbühne

Caro
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