LABEL: Hardly Art / Cargo Records – VÖ: 11.04.2014 |
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Zuletzt aktualisiert am: 18. Juni 2014
Der Opener eines Albums ist ebenso bedeutsam wie die Headline eines Artikels: Er muss den Zuhörer möglichst rasch auf die Platte einstimmen und ihn förmlich in die Musik hineinsaugen. Leider ist das PROTOMARTYR auf dem Debüt nicht gelungen. Der Titel „Maidenhead“ startet träge, die Gesangsmelodie wirkt unmotiviert und einschläfernd – das ist vor allem deshalb schade, da es ab dem zweiten Stück viel besser weitergeht und nicht mehr nachlässt. „Ain´t So Simple“ wäre zum Beispiel ein perfekter Start ins Album gewesen, da hier die bewusst maulfaulen Vocals gut zur Geltung kommen. Die Gitarrenarbeit ist abwechslungsreich, dynamisch und wirkt vertraut. Teilweise erinnert es stilistisch an „Is This It“ von THE STROKES, nur etwas flotter und nicht so dünn im Sound. Auch „Aha Shake Heartbreak“ von KINGS OF LEON kann als Referenz genannt werden. Diese leicht verschlafene Stimmung hat eine unerklärliche Magie. Die Songs sind definitiv rockig, jedoch nicht auf eine hemmungslose-Party-im-Hotel-Weise sondern eher in einem der-furchtbare-Kater-danach-Modus. Alle Stücke sind äußerst kurz und recht minimalistisch, sodass die Platte schon nach einer knappen halben Stunde aus ist. Doch gerade das macht es reizvoll, denn PROTOMARTYR sagen nur, was gesagt werden muss. Es gibt keine aufgeblasenen Schnörkel oder sinnlose Extras. Alle Elemente sind absolut songdienlich und ökonomisch verbaut, wenn man so will. Dadurch kann man die Scheibe durchaus auf Heavy Rotation laufen lassen, ohne dass sie dröge wird. pd
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