LABEL: Nuclear Blast – VÖ 27.02.2015 |
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Zuletzt aktualisiert am: 31. März 2015
Im Metal gibt es unzählige Subgenres, die allesamt dicht besetzt sind mit hochwertigen Bands, an denen man sich kaum satthören kann. Doch wie steht es mit mesopotamischem Black Metal? Normalerweise verbindet man diese ursprüngliche Spielart mit der nordischen Kälte, satanistischer Ideologie und Corpsepaints. Doch MELECHESH sind stilistisch so gut wie einzigartig: Sie verflechten geschickt arabische Schlagzeugpatterns, orientalische Skalen als Melodiegrundlage sowie kreischenden Gesang miteinander zu einer Musik gewordenen, sengenden Hitze. Dazu eine ganz eigene, durchdachte Glaubenswelt. Die Band wird ihrem Namen also auf „Enki“ überaus gerecht, denn schon der Opener „Tempest Temper Enlil Enraged“ fegt wie ein Feuersturm durch den Gehörgang und hinterlässt nichts als Asche. Der Sound ist gnadenlos direkt, als der Blastbeat losscheppert und das Riff vor sich her treibt wie ein Kamel auf Speed. Leider gibt es nach dieser Passage nur noch wenige Blastbeats, die MELECHESH doch aber so gut beherrschen. Dafür sind die Arrangements weiterhin meist extrem komplex und abwechslungsreich sowie technisch anspruchsvoll und ausgereift. Mastermind, Gitarrist und Sänger Ashmedi setzt seine Vision extremen Metals also spürbar kompromisslos um. Diese Legierung aus regionalen Einflüssen sowie Black, Thrash und Death Metal macht MELECHESH so einzigartig. Vor dem letzten großen Feuerwerk bietet das Album mit „Doorways To Irkala“ noch eine kurze Verschnaufpause, in der typisch orientalische Saiteninstrumente und Percussion Gehör finden. Das hypnotische Leitmotiv und die verschiedensten Soli versetzen den Hörer in eine fremde, magische Welt. Mit „The Outsiders“ schließen MELECHESH das Album noch mit einem letzten, getragenen Flächenbombardement ab. Jeder experimentierfreudige Metalfan wird an dem bisher stärksten Album dieser unverwechselbaren Band seine Freude haben. pd
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