LABEL: Staple Records – VÖ: 21.04.2015 |
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Zuletzt aktualisiert am: 06. Oktober 2015
Sie scheinen momentan in aller Munde zu sein, um nicht gerade von einem Hype um die Band aus Oklahoma zu sprechen. Unermüdlich auf Tour spielen sie massenhaft Headliner-Shows und Festivals und erfreuen eine immer wachsende Fangemeinde rund um den Globus. Es scheint fast so als wären sie schon immer da gewesen. Alte Bekannte, auf die man sich jedes Mal aufs Neue freut. Doch dabei existieren RED CITY RADIO erst seit 2007 und schafften vor gut zwei Jahren mit dem Album „Titles“ (Paper + Plastick Records, 2013) den großen Durchbruch. Das eben veröffentlichte, selbstbetitelte Album „Red City Radio“ ist gerade mal Album Nummer drei der Bandgeschichte. Nachdem im vergangenen Jahr überraschend Co-Frontmann und Gründungsmitglied Peter Pendley ausstieg, agiert Garrett Dale nun quasi im Alleingang als Songschreiber und Frontmann. Und es bleibt die spannende Frage, wie er mit dieser Herausforderung umgegangen ist… Auf den ersten Blick fällt auf, dass die Songtitel nicht mehr so kompliziert lang sind. Dafür sind es jetzt die Spielzeiten der einzelnen Stücke. Mehr als 43 Minuten dauern die zehn Titel. Musikalisch betrachtet heißt das, der wütende Melodic-Punkrock ist zugunsten von rockigeren Klängen gewichen. Grizzly Rock nennt die Band das folgerichtig. Das hat sich im Nachhinein betrachtet auf „Titles“ vielleicht ein wenig angekündigt, dennoch ist der Schritt nun doch ziemlich radikal oder halt konsequent, je nachdem wie man es betrachtet. Das Gefühl für mitreißende Melodien haben Dale und seine Mitstreiter allemal beibehalten, doch bewegen sich die Tracks noch maximal im Mid-Tempo Bereich. Mit „Watcha Got?“, „Rest Easy“ und „Stranger“ schaffen RED CITY RADIO einen starken Einstieg. Doch bereits beim folgenden „Two Out Of Three Ain't Rad“ wirkt das Ganze etwas gar sehr geschliffen. Ganz eindeutig hat die Gruppe ihren Horizont erweitert und wird damit neue Szenegefilde erreichen, auch außerhalb der gängigen Punkrock- und Holzfällerhemden-Träger-Hörerschaft. Dieser Eindruck zieht sich entsprechend weiter durch die Trackliste, wobei allerdings „Electricity“ restlos überzeugen kann. Nicht dass wir uns falsch verstehen, schlecht ist das Dargebotene zu keinem Zeitpunkt. Jeder Song hat das gewisse Etwas, auch gerade dank der Texte. Vielmehr sind es neben der bereits erwähnten Tempodrosselung die Details der einzelnen Titel, die eine gewisse Gewöhnungszeit brauchen. Mit „In The Meantime“ hat es Dale sogar wieder geschafft eine großartige Hymne aufzunehmen. So bleibt unter dem Strich ein solides Album, das seine starken Momente und sogar Höhepunkte hat, aber nicht mehr ganz an seine Vorgänger anzuknüpfen vermag. Mr. Phil
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