LABEL: Core Tex / Cargo – VÖ 14.10.2016 |
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Zuletzt aktualisiert am: 06. September 2016
DIE DORKS sind nun schon zehn Jahre alt und liefern mit „Urlaub in der BRD“ ihr inzwischen fünftes Studioalbum ab. Den Hörer erwarten energetische, kritische aber trotzdem unbeschwerte Deutschpunk-Tracks mit leichten Einflüssen aus Ska, Rock und sogar Metal. Zu den Highlights der Platte zählt „Juwelen der Gosse”, da er einen asozialen Stolz verkörpert, den Wert der Freundschaft lobt und an sich einfach ein guter Song ist. Auch „Prunkrock“ überzeugt durch seinen witzigen Text. Positiv hervorzuheben ist wie immer die markante und doch klare Singstimme von Lizal, die in die aggressiven Tracks viel Melodie und Power bringen. Vielleicht ist es Kalkül, doch verwunderlich sind die teils holprigen Drums, die folglich auch an den Saiten Unsauberkeiten verursachen. Damit ist nicht etwa gemeint, dass der Sound dreckig wäre – das wäre an sich eine geile Sache. Im Gegenteil, der Sound ist ziemlich modern und wuchtig für Deutschpunk-Verhältnisse. Gemeint ist, dass das Timing bei den Instrumenten an manchen Stellen einfach nicht hinzuhauen scheint. Und genau darin liegt das Problem der Platte: Der Sound ist so knackig, dass man damit sogar technisches Trash-Metal-Gefrickel spielen könnte, stattdessen sind die Ungenauigkeiten stärker zu hören. Ein fieser Lo-Fi-Sound hätte „Urlaub in der BRD“ besser gestanden. Aber okay, beim Rumpel-Punk kommt es wohl auch weniger auf Präzision denn auf Attitüde an, nach dem Motto: „Was nich´ passt, is´ halt so.“ Und das beherrschen Die DORKS sehr gut. DIY-Style eben. Fazit: Die Platte ist trotz kleiner Schwächen unterhaltsam, hat Humor und Charakter. Zwar erfindet sie den Punk nicht neu, doch sie erweitert ihn um einen weiteren kleinen Szenediamanten. pd
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