Nach ihrem halbnackten Auftritt im Wild at Heart vor einem ebenso bloßen Publikum schien es unwahrscheinlich, dass die Apers aus Rotterdam noch zu Überraschungen fähig wären. Doch weit gefehlt! Ihr viertes Album markiert einen Meilenstein in der zehnjährigen Bandgeschichte und ist weit entfernt von jeder Straße zum Ruin. Äußerst düster und sehr persönlich ist „Reanimate My Heart“ mit seinen zehn Liedern ein Zeugnis der Reife und eine sinnvolle Erweiterung des Pop-Punk-Repertoires der Band. Kelvin Centerfold ersetzt Jerry Hormone entgegen allen Befürchtungen ganz ausgezeichnet und der Coversong seiner CENTERFOLDS, „The Night Feels So Much Better Than The Day“, fügt sich perfekt in die Grundstimmung des Albums ein, auch wenn die ACCELLERATORS-Version, bei derK evin Aper ja auch mitsingt, insgesamt gelungener ist. Die hymnischen Chöre und Kanons der APERS sind nicht ganz verschwunden, aber der Beweis angetreten, dass Pop-Punk auch glaubwürdig Schmerz und Isolation transportieren kann. Aber keine Sorge, der bandinterne Deal sieht vor, dass das noch in diesem Jahr erscheinende fünfte Album wieder süßer wird.

Rockabella