Ein herrliches Punkrockcover strahlt mich von dem zweiten Album der bayerischen Band CASHLESS an: schwarz und neongrün, mit einer Aussicht auf ein paar Hochhäuser. Davor Schutt und Ruinen - stilistisch richtig gut. In den letzten drei Jahren waren sie viel auf Tour und haben ihr eigenes Label gegründet und diese Live–Energie hat die Band sehr gut auf das Album bannen können. Es strotzt nur so vor energiereichen, melodischen Punkrocksongs. Die Produktion, die sie auch selber übernommen haben, ist eine der besten, die ich seit langem gehört habe. Alle Instrumente und der Gesang sind klar zu hören - perfekt produziert, ohne überproduziert zu wirken. Die 11 Songs ballern mit einer Wucht aus den Boxen, dass der Atem schon mal still stehen kann. Musikalisch stehen CASHLESS irgendwo zwischen FRONTKICK, NO FX und der leider nicht mehr existenten Band ZSK. Ebenso sind auch die Texte. Sie greifen heiße Eisen an. So bekömmlich wie die Musik rüber kommt sind die Texte nicht. Es wird berechtigte Gesellschaftskritik geübt, hier sticht der einzige deutschsprachige Song “Nichts Ist Egal“ heraus. Liebe und Freundschaft sind weitere Themen, so dass diese Scheibe keine verkrampfte “Anti – gegen alles-“ Produktion wurde. Bei CASHLESS stimmen Songwriting und Texte. Vielleicht schafft es die Band, in die Fußstapfen von ZSK zu treten. Zu wünschen ist es ihnen. TIPP: Samplertrack + Interviewstory im WAHRSCHAUER Magazin #46.

Frank