Die siebte Portion „Horror & Gute Laune“ bringen unsere japanischen Freunde von BALZAC mittlerweile zu Gehör. In gewohnt poppig-hymnischer MISFITS-Manier pogen und tanzen die vier Asiaten durch insgesamt 20 Songs, unter denen sich kein einziger Ausfall befindet. Schrammel-Gitarren, Männerchöre und treibende Beats führen „Deep Blue“ in Regionen, die zum gemeinschaftlichen Abtanzen geradezu einladen. Familienmitglieder, die BALZAC noch nicht kannten, meinten, sie klängen wie eine englischsprachige Version der ÄRZTE. Der Vergleich ist gar nicht so weit hergeholt, da auch BALZAC subtil-düstere Texte ironisch mit positivem Speed-Punk verbinden. Meine persönlichen Favoriten sind Nummer 11 und 14, kurze, harte Kracher in bester Thrashcore-Tradition („Japanese Chaos“ und „Japanese Trash“). In Japan scheinen die Jungs offenbar einen echten Star-Status innezuhaben, was durch die Veröffentlichung einer BALZAC-Action-Figur offenbar wird. Aber dass die neu eingestreuten, langsameren Songs der Unterstützung der Kommerz-Schiene dienen sollen, kann ich glatt ausschließen. Auch diese Neuerungen passen zur Band und machen „Deep Blue“ zum bislang stärksten BALZAC-Album. www.balzac-europe.de.

d. von junzt