BAND: JENS RACHUT U. A.
ALBUM:

LABEL: Majorlabel - VÖ 16.11.2007
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Zuletzt aktualisiert am: 02. Juni 2008
Bei „Der Seuchenprinz“ handelt es sich um ein collagenartiges Hörspiel mit Musik, bei dem Jens Rachut von OMA HANS, DACKELBLUT und etlichen anderen bedeutenden Punkbands die Texte geschrieben und das Ganze auch mit angeschoben hat. Inzwischen sind drei Teile auf CD erschienen, wobei interessanterweise Teil 1 noch nicht dabei ist, da die Story rückwärts erzählt wird. Vorliegen hab ich die Teile 2 bis 4, welche inzwischen in einer schönen Pappbox erschienen sind. In der Rezi konzentriere ich mich auf Teil 2 namens „Joe“. Es geht um so etwas wie Alien-Studenten, welche die Erde planen, Leben auf diese bringen und den Menschen erschaffen, was sie aber völlig und selbstverständlich versaubeuteln. Somit wäre auch schon der erste Link zur Realität vorhanden! Garniert wird das Ganze von obskuren Songs, die eher nicht dem Punkbereich entspringen. Hier flirrt es elektronisch, teilweise mit einem leichten industriellen Einschlag oder es gibt einen Boogie-Woogie und in einem krassen Ohrwurm kommt eine Hammondorgel zum Einsatz. Die Texte bzw. die darin entworfenen Bilder dürften vor allem Freunden von OMA HANS nicht ganz unbekannt sein: wilde Fabulierkunst trifft auf ganz viele Tiere wie Fuchs, Maus, Ratte, Kuh, Stockente und Angstschlange, die aber nach einigem Hin- und Her in „Klapperschlange“ umbenannt wird. Realität wird eingebunden und schreckt den möglicherweise inzwischen leicht abgedrehten Hörer auf mit Themen wie Lohnsteuerjahresausgleich, Stipendium und Talkshow. Sehr schön ist die Geschichte mit den Aliens, die ihre Ufos mit einer Schutzschicht einsprühen müssen, da das Ozon durch Menschenhand ruiniert wurde. Geniale Zitate („Die Knochen sollen nicht den Geist überholen!“ – „Fünf minus vier ist – allein.“) runden das Ganze ab. Wirklich einfach zu verstehen ist das zwar nicht unbedingt, vor allem nicht beim ersten Anhören – aber es lohnt sich, das Hörspiel auf sich wirken zu lassen und die Rationalität zurück zu dimmen – ich versichere: es entstehen Bilder im Kopf und eigene phantasievolle Gedanken machen sich auf den Weg. Jetzt bin ich gespannt auf den ersten Teil!
El_Nico
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