LABEL: Cooking Vinyl/Indigo – VÖ 20.6.2008 |
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Zuletzt aktualisiert am: 15. September 2008
Der komische Albumtitel steht für Gainesville, Florida – die Heimat der Ska-Punker LESS THAN JAKE. Und wenn man will, könnte man hier eine Analogie zu einer anderen phantastischen Band Gainsvilles herstellen, denn bei AGAINST ME! verläuft die Karriere momentan ähnlich wie bei diesen sonnigen Punkrock-Gemütern. Man war bei No Idea, kam dann irgendwann zu Fat Wreck und landete später bei dem Major Sire. Hingegen AGAINST ME! noch bei Sire ihr Geld verdienen, haben LESS THAN JAKE jetzt mit allem gebrochen und ihr eigenes Label, Sleep It Off, gegründet, auf welchem dieses Album veröffentlicht wurde. Man darf gespannt sein, ob diese Analogie weiterhin aufrecht erhalten wird.
Nun denn, nach diesem kleinen Exkurs wenden wir uns also dem Inhalt zu. Schon als sehr positiv anzumerken ist, dass LTJ mit „GNV FLA“ wieder dem Ska-Punkrock angekommen sind, der sie ausmacht bzw. (in Bezug auf die letzten beiden Alben) ausgemacht hat. Auf diesem Album zelebrieren sie souverän in allen Facetten ihren „Pezcore“, wobei die Bläser einen erstaunlichen Druck erzeugen und das ist wohl nicht nur auf die Produktion zurück zu führen. Die Sonnenstaatler lassen keine Langeweile aufkommen und variieren ihre Songs mit unterschiedlichen musikalischen Schwerpunkten, die sich zwischen Ska, Punk, Pop und Rock bewegen. Dass sie hiermit nicht unbedingt für eine Reform innerhalb der Punkrock-Welt sorgen, dürfte klar sein. Viel eher erfinden sich die Jungs aus Florida immer wieder neu und bewegen sich von skabetonten Stücken bis hin zu treibenden Melodic-Punk-Songs. Generell können hier Vergleiche zu dem üblichen Verdächtigen des California-Punks gezogen werden. Ich lass das Namedropping an dieser Stelle weg, wissen doch sowieso alle, welche Bands gemeint sind...
Es gibt also sehr viel Melodie, mehrstimmigen Gesang, Hooklines ohne Ende, eingängige Riffs und kraftvolle Drums. Dabei fällt insbesondere auf, dass der Sound sehr beeindruckt. Verantwortlich dafür war übrigens Matt Allison (RISE AGAINST, ALKALINE TRIO), der die Regler in die richtigen Positionen rückte. Tja, was soll man sagen zu einer Institution des Ska-Punks, die seit 1992 immer wieder überzeugend Longplayer veröffentlichte? Die neue Platte ist einfach eine tolle LESS THAN JAKE – Scheibe geworden. LESS THAN JAKE steht drauf und ist auch 100%ig drin! Und jetzt fragt euch selbst, ob ihr auch drin sein wollt!
Diplompunk
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