LABEL: Eastblok Music Rec. / Indigo - VÖ: 14.10.08 |
---|
Zuletzt aktualisiert am: 20. Oktober 2008
Ui, ein ganz schwerer Fall. Man stelle sich ein riesiges Pizzablech vor, bei dem auf einer Party jeder Gast einen halben Quadratmeter Teig nach eigenem Geschmack belegen darf. Es gibt nur leckere Zutaten, also verschiedene Käsesorten, Kapern, Gemüse, Meeresfrüchte, Fisch, Knoblauch und diverse Scharfmacher. Ekliges Zeug wie Ananas, Sardellen und vor allem Pilze stehen nicht zur Verfügung. Das Gesamtergebnis kann also nur genial werden. Genauso ist es bei den FIGLI DI MADRE IGNOTA mit ihrem dritten Album, ”Fez Club“ gelaufen. Zu schwierig, zu weit her geholt und völlig ungeeignet, der Vergleich? Na gut, dann denke man an eine Jamsession, an der eine wilde italienische Skapunkband, z.B. TALCO oder die BANDA BASSOTTI, eine balkanische Blaskapelle à la FANFARE CIOCARLIA sowie ein Klebstoff schnüffelnder Surfgitarrist unter Regie des besten Filmmusikkomponisten aller Zeiten, Signore Ennio Morricone west- und osteuropäisches und leicht orientalisches Material durch den kreativen Fleischwolf drehen. Das und noch einiges mehr gibt’s auf dem bereits dritten Album der SÖHNE EINER UNBEKANNTEN MUTTER zu entdecken. Benannt nach der offiziellen italienischen Bezeichnung für Kinder, die von ihren Müttern nicht anerkannt werden, haben sich hier neun Musiker mit unterschiedlichsten musikalischen Vorlieben, unterstützt von verschiedenen Gastmusikern, zu einer Band zusammen gefunden, die nach eigener Einschätzung Klezmer-Polka-Ska-Swamp-O-Billy spielt. Die Vielfalt ihrer musikalischen Einflüsse spiegelt sich auch in den Sprachen wieder, in denen die FIGLI singen: englisch, serbisch und – naturalmente - italienisch. Entsprechend bunt und facettenreich dürfte sich die Gruppe der Liebhaber dieser einzigartigen Musikmelange gestalten. Wer die freundlichen Klezmersurfer BOOM PAM aus Tel Aviv kennt und liebt, muss sich auch ihre wilden, bösen Brüder antun!
johnniecolt
|