Die seit drei Jahren bestehende Band aus Frankreich besticht durch einfache Punk-Akkorde und das Weglassen von so gut wie allem außer E-Gitarre (Punk! Vorlautes Stromgitarren-Geschrammel!) und einfachen Synthies. Das Duett – bestehend aus Salo und Nicky Larsen – tritt in die Fußstapfen von ihren Siebziger-Jahre-Idolen, die ganz eindeutig THE CLASH (vor allem beim Titeltrack) und auch die BUZZCOCKS sein dürften. Es ist seit einer Weile ja ziemlich angesagt, zu zweit einen reduzierten Feger abzuliefern, wie wir nicht erst seit THE KILLS wissen. Mich beschleichen Zweifel, ob dieses Rezept immer und noch lange bei neueren Bands ebenfalls funktionieren wird. Auf „Dialectic Noise“ befinden sich 6 Tracks, diese dauern siebzehneinhalb Minuten und entsprechen damit einem guten Pfund Punkrock. Die Musik kommt recht nett krachig und garagig rüber, die Melodien zünden aber nur teilweise und so richtig originell ist es nicht, wie THE CLASH zu klingen, die zwar ab der zweiten Hälfte ihres Schaffens ebenfalls in neuen Gefilden wilderten, daraus aber Einzigartiges erschufen. Bei JOHNNY BOY bleibt der Eindruck erst mal zwiespältig mit der obligatorischen Schlussbemerkung, dass der Funke live wahrscheinlich mehr überspringt.

El_Nico