Vinnie Stigma, einziges Mitglied der Urbesetzung von AGNOSTIC FRONT, veröffentlicht mit dieser Scheibe seine erste Soloplatte. Wenn man sie überhaupt als Soloplatte bezeichnen darf, denn er bekommt tatkräftige Unterstützung von Musikern, die alle keine Unbefleckten sind. Vinnie jedoch hat alle Fäden in der Hand und so gibt es hier 12 Tracks, die nur so sprühen vor Elan und Kreativität. Die äußerst abwechslungsreichen Songs stellen zusammen genommen eine reicht explosive Mischung dar, die auf den alten Statuten des Hardcore aufbaut, sich aber eher dem Punk verschrieben hat. Schnelle, brutale Hardcore-Parts wechseln sich mit Midtempo Punkrock-Parts ab, verpackt in aufwendig-eingängige Melodien. Die Themen der Lyrics sind sehr hardcorelastig, wobei auch die ein oder andere Lebenserfahrung von Vinnie Stigma in die Texte einfließt. Der Mann weiß was er tut und welche Wurzeln er hat. Hier kommt nicht irgendein Album, hier kommt eines von einem Musiker der alten Garde. Die aggressiven Gitarren, die raue Stimme, das treibende Schlagzeug, der brummende Bass... Ob er jetzt der “Godfather of Hardcore“ ist, wie es mir das Infoblatt weis machen will oder ein Album von Jemandem, der viel erlebt hat und immer noch vor Energie strotzt, sei dahingestellt. Fakt ist: STIGMA haben einen unverwechselbaren Stil geschaffen. Ein Album, das Oldschool ist. Mehr Punk als Hardcore. Ihre Tour ist inzwischen fast zu Ende. Wer die Band live sah, hat sich von ihrer Live-Qualität überzeugen können. STIGMA sind live ein absoluter Kracher. Und wenn alle Regler rechts stehen, dann auch in den heimischen vier Wänden.

Frank