LABEL: SHOWPROD / ANTICRAFT |
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Zuletzt aktualisiert am: 01. Januar 2008
Die Franzosen um Sängerin Élise Provendier liefern mit ihrem mittlerweile zweiten Longplayer erneut ein gutes Stück selbstbetitelten Neo Rock, welcher sich aus Elementen des Rock, (Nu) Metal und durchaus poppigen Strukturen zusammensetzt. Wer nun denkt, französisch sei keine musikalische Sprache, wird hier eines besseren belehrt, da die atmosphärischen, aber nicht wie gewohnt übertrieben operettenhaften Vocals die epischen Arrangements gut ergänzen und aufwerten. Die durchdachten Mehrstimmigkeiten können schnell entführen, sogar gelegentlich eingestreute, melodische Rap-Parts fügen sich gut in das Gesamtbild ein. Die zugrunde liegenden Gitarren haben einen ansprechenden, wuchtigen Sound, der aber durchaus noch etwas mehr Würze vertragen könnte. Dieses Manko wird jedoch durch die gut gemischten Synth- und Elektroelemente, welche den Songs einen tragenden und epischen Charakter verleihen, ausgemerzt. Mit musikalischen Effekten wird dabei gezielt gearbeitet, sodass die programmierten Parts nicht besonders überladen wirken, wie es bei vielen Bands des Genres der Fall ist. Der Sound des Schlagzeugs könnte durchaus lebendiger sein, da er den zarten Parts ein wenig die Zartheit nimmt und die eigentlich guten Steigerungen dadurch an Wirkung verlieren. Die Highlights der Scheibe sind unter anderem der Opener „A´laube“ oder „Septembre“. Mit Songs wie „Fragil“ geht es ab der Hälfte des Werks etwas dynamischer zu. Alles in allem jedoch braucht es eine Weile, ehe man sich in diese Musik eingefunden hat, nicht zuletzt da die Songs für sich große Arrangements darstellen, sich untereinander aber nicht sehr stark voneinander abheben. Doch Fans von EVANESCENCE, NIGHTWISH und Konsorten sind hier definitiv an der richtigen Adresse, denn PROCESS können sich sehen und hören lassen.
pd
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