Frage an alle Physikfreaks: Kann man Phänomene wie Kraft oder Energie hören oder hörbar machen? Oder funktioniert das nur mit ihren Auswirkungen? Antwort ist geschenkt, man kann! Jedenfalls können THE SONIC BEAT EXPLOSION das. Energie, Power und Explosion sind gute Stichworte bei der Beschreibung des Debüts dieser Band. Wüsste ich nicht, dass die vier Chaoten aus Altenstadt stammen, würde ich als ihren Heimatort Motor City Detroit unterstellen (wegen der STOOGES- und MC5-Einflüsse) oder zumindest in Stockholm vermuten, von wo aus die HELLACOPTERS ihrerzeit mit ähnlich geilem 70er-Jahre-Garagen-Punk'n'Roll die Hölle losließen. Kompromisslos, schnörkelfrei, rotzig und wahnsinnig wuchtig blasen uns die Thüringer auf ihrem Erstwerk das Gehör durch. Kaum zu glauben, dass ”The Sonic Beat Explosion“ weitgehend in Eigenregie entstanden ist! Hierbei versucht das Quartett nicht, das sprichwörtliche Rad neu zu erfinden, sondern rumpelt und poltert herrlich wild und bei bester Laune durch zwölf Songs, dass es mir fast die Sprache verschlägt. Etwas sinnvolle Abwechslung wird durch sparsam eingesetzte Piano- und Slidegitarren-Passagen geboten, aber sonst gibt’s runde 40 Minuten lang mit Anlauf was auf die Mütze. Herrlich! Keine Ahnung, wann mich das letzte Mal ein Debütalbum so schnell und so gründlich aus dem Stiefel geschubst hat!

johnniecolt