BAND: LOUIS LAMENT
ALBUM:

LABEL: TVeye/TVeye - VÖ 22.05.09
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Zuletzt aktualisiert am: 11. Juni 2009
Who the fuck is Louis Lament? Diese Frage ist berechtigt, denn das Trio unter Trommler Pilo Lenger liefert hiermit sein Debüt im LP-Bereich. Sehr wahrscheinlich werden sie dadurch bald in aller (oder zumindest mehr) Munde sein. Denn bereits während der erste Song beginnt, umarmt den Hörer die warme Stimme des Brian Ramirez mit einem tollen Wechsel rockiger Vocals und genialer Kopfstimme. Herumgeworfen wird mit „Uhh“ und „Yeah“ – und genau so fühlt es sich auch an! Die Songs sind sehr eingängig und die E-Orgel gibt dem kompletten Silberling einen altrockigen Touch. „Can I get Some Love“ wartet mit tollen Breaks auf und steigert sich in einem schönen Bogen. Humorvoll wird gefragt: „My agencies give me nothing, can I get some Love tonight?“ Wer hier kein Bock zum Mitsingen bekommt, ist selber Schuld. „Its my right to have good time“ - solche Passagen gehen runter wie Öl. Auch wenn manche Soli etwas kitschig sind, funktionieren sie trotzdem mit den Tracks und stören wohl nur eingebildete Jazzer. Der Bezug zu Zeiten, als solche Gitarreneinlagen aktuell waren, besteht bei den meisten Songs dieses Albums. Trotzdem ist das moderner Wohlfühl-Rock mit individuellen Einflüssen. Die Abwechslung bleibt auch nicht aus. Mal schwer und dick, dann wieder dynamisch und flink. Was man etwas vermissen könnte, sind innovativere Basslines. Diese würden den Liedern noch den letzten Kick geben und die Sache wesentlich abrunden. Vielleicht gibt sich dieses Problem, wenn ein fester Bassist die Musiker zum Quartett aufstockt. Der Sound wiederum ist prima. Nicht überproduziert, nicht perfekt, sondern einfach lebendig. So muss es sein. Man braucht nicht drüber nachdenken, sondern kann die frechen Songs (die durchaus auch radio- oder werbetauglich sind) einfach genießen. Frank Popp und Jem haben also gute Arbeit geleistet.
pd
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