Bei dieser Band muss ich an die große Finanzkrise denken. Einerseits, weil der Albumtitel an endgültig vergangene, sorglose, goldene Zeitalter erinnert; andererseits, weil vielleicht auch die TV BUDDHAS ihre Ersparnisse verloren haben und aus ökonomischen Gründen nur zu zweit und mit minimaler Instrumentierung unterwegs sind. Wobei letzteres nicht unbedingt eine Auswirkung knapper Kassen sein muss, denn in der Vergangenheit gab's bereits mehrere Ein-Mann-eine-Frau-Bands, z.B. BUG GIRL oder die WHITE STRIPES, die es trotz geringst möglichen Aufwandes zu teilweise erheblichen Erfolgen brachten. Ob es Mickey Triest (Gitarre, Gesang) und Juval Haring (Schlagzeug) auch so gehen wird, bleibt jedoch abzuwarten. Ihr herrlich derb scheppernder Psychedelicstonerpunkgaragensound macht nämlich großen Spaß und ist live vermutlich richtig bombe, lässt auf Platte aber eigene Einfälle vermissen. Da hätten die beiden sich schon etwas mehr einfallen lassen können. Na, wenn man nicht gerade Neuheiten erfindet, muss man sich auf die Tradition besinnen, und das machen die TV BUDDHAS sehr gut. Irgendwo zwischen Jimi Hendrix, VELVET UNDERGROUND, MOLDY PEACHES, diversen Indierockern und einer stoisch arbeitenden Dreschmaschine haben die beiden Israelis ein musikalisches Eckchen gefunden, das auch Fans des Hauses Voodoo Rhythm seeehr gut gefallen dürfte. Nicht so richtig neu oder gar anders, dafür mit großem Spaßfaktor: TV BUDDHAS. Unbedingt mal anhören. Shalom!

johnniecolt