BAND: FLIEHENDE STÜRME
ALBUM:

LABEL: shiveringjemmy / VÖ: 31.07.2009
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Zuletzt aktualisiert am: 19. Oktober 2009
Melancholie und Harmonie. Monotonie und Schönheit. Hierbei handelt es sich nicht etwa um eine Aufzählung von Gegensätzen, sondern um die Beschreibung der Musik von Andreas Löhr = FLIEHENDE STÜRME. Dabei geht es um beeindruckende musikalische Symbiosen, welche den STÜRMEN längst einen Kult-Status in der subkulturellen Welt verschafft hat. Der STÜRME-Sound hat sich über die vielen Jahre nie wirklich verändert und das ist auch auf dieser Scheibe so. Dennoch gibt es Unterschiede, die eine gute und weniger gute STÜRME-Platte ausmachen, die oftmals nicht (jedenfalls für mich) nachvollziehbar erscheinen. Klingt fast etwas mystisch und vielleicht ist es auch so. „Die Tiere schweigen“ ist jedenfalls wieder ein faszinierendes und wunderbares Album geworden. Andreas Löhr bewegt sich hier eigentlich im gesamten verfügbaren Spektrum seiner musikalischen Möglichkeiten. So gibt es Songs, die Analogien zu CHAOS Z („Fehlgänger) aufweisen bis hin zu unglaublich anmutige Balladen („In Sicherheit“). Passend dazu auch das ArtWork der CD im schönen Digipack und mit gelungener Cover-Design. Die STÜRME-Platten wirken immer wieder wie Projekte, die zu Selbstbewältigung persönlicher Dinge dienen und beitragen. Man könnte meinen, dass dies der Antrieb für die Musik sei und demzufolge darauf schließen, dass einiges zu verarbeiten war und/oder ist, denn so produktiv hat man die FLIEHENDEN STÜRME selten wahrgenommen. Voriges Jahr gerade erschien der letzte Longplayer „Lunaire ...spielt mit dem Licht“. „Die Tiere schweigen“ knüpft nahtlos an das 2008er Album an und kann mit dem Opener „Turm“ gleich mal einen Hit verbuchen. Ein sehr eingängiges Stück mit wunderschönem Refrain. Generell bewegen sich bei den STÜRMEN Bass und Gitarren in einem Fluss und der Drum-Computer ist natürlich sowieso auf dem Punkt! Es kommt nie zu einer Überlagerung der Instrumente, somit wird der Hörer auch nie überfordert, sondern kann der Klarheit jeder einzelnen Komposition folgen. Vereinzelt kommt auch der Synthesizer zum Einsatz und sorgt für musikalische Harmonien. Das Album weist aggressive und balladeske Stücke auf, wobei der basslastige Gesang immer vordergründig agiert. Ein anmutiges musikalisches Konglomerat aus Punk, Dark-Wave, Pop und vielleicht noch etwas EBM. Der Inhalt der Texte trägt wie gewohnt nahezu ausschließlich persönliche Züge, die wie immer auch eine großen Bogen machen um Phrasen und Trivialitäten. Das sehr wave-orientierte Stück „Spuren“ (Anspieltipp!) offenbart z.B. die eigenen Orientierungslosigkeit, wenn es heißt: „Frag mich nicht wohin. Ich bin so müde vom weggehen und weiterziehen. Weiß nicht mehr wo wir sind, weil alle Spuren längst verschwunden sind.“ Hoffnungsvoll ist das alles nicht, aber dennoch trägt das Melancholische etwas Gesundes in sich. Zusammenfassend lässt sich behaupten, dass Andreas Löhr mal wieder ein wundervolles FLIEHENDE STÜRME – Album gelungen ist und die erhöhte Produktivität keinen negativen Einfluss auf die Qualität hat. Die FLIEHENDEN STÜRME sind nach wie vor das Aushängeschild der deutschsprachigen Düster-Punk-Fraktion. TIPP: Samplertrack und Interviewstory geplant für kom-menden WAHRSCHAUER #58!
Diplompunk
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