LABEL: Superball Music/EMI – VÖ 23.10.2009 |
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Zuletzt aktualisiert am: 06. November 2009
Es ist bereits viele Jahre her, seit mir der Name OCEANSIZE erstmals im Kontext anderer harter experimenteller Bands auffiel. Seitdem habe ich mir immer wieder vorgenommen, auch die zugehörige Musik kennenzulernen. Doch wie das so ist, habe ich es in all den Jahren nie geschafft. Also hiess es bei der vorliegenden 6 Track – EP zuschlagen! Ein denkbar schlechter Augenblick, um sich ein Bild des charakteristischen Sounds der fünf Engländer zu machen, denn „Home & Minor“ spiegelt eine wesentliche Neuerung in Ihrer bisher aus vier Longplayern und vier Eps bestehenden Diskographie wieder. Hier wird vollständig auf verzerrte Gitarren verzichtet, und trotz des Einsatzes vielseitiger Instrumente, die über übliche Unterstützung mittels Atmo-Effekten hinausgehen, entsteht ein sehr minimalistischer Eindruck. Fast war ich schon geneigt, das vorliegende Werk als instrumental zu bezeichnen, so zurückhaltend sind die vereinzelten Gesangspassagen in die Musik integriert. So fragt man sich beim Hören des achtminütigen Titeltracks des öfteren, ob das noch Gesang ist, oder statt dessen ein Keyboarder am Werke war. Sehr angenehm, diesen zurückhaltenden Einsatz von Sprache habe ich bei Bands wie MARS VOLTA stets vermisst. Das Ausmachen einzelner Instrumente fällt sehr schwer, es ist nahezu unmöglich, sie den Musikern zuzuordnen. „Home & Minor“ ist trotz der scheinbaren Jungfernfahrt, der aus Manchester stammenden Band, in diesen Bereich zu einem sehr kompakten Werk geworden. Dennoch bleibt fraglich, ob dies nur ein Ausflug gewesen ist.
johannes
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