LABEL: domino recording - VÖ 21.08.2009 |
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Zuletzt aktualisiert am: 24. November 2009
Wie erwartet klingt das Album sehr unerwartet. Unlogisch? Ist aber so! Die Briten hatten angekündigt, die neue Platte würde in Richtung Reggae gehen, aber so sehr haben sie sich dann doch nicht gewandelt. Aber „erwachsener“ klingt die Indie-Hau-Drauf Combo dennoch, denn das Tempo wurde zurückgefahren. Die typischen Riffs sind zwar immer noch dabei („Potion Approaching“), nur schreiten die Drums nicht mehr ganz so straff voran, sondern sind sehr stilvoll, ABER innovativ wie eh und je eingearbeitet. Das macht die seltener gewordenen Ausbrüche wesentlich wirksamer. Der Opener „My Propeller“ hat davon keinen. Er bleibt geschmeidig langsam und könnte aus einem alten Bond-Streifen stammen. „Crying Lightning“ klingt fast schon etwas düster – eine Stimmung, die sich auf dem Silberling öfter wiederfindet. Manchmal kommt es einem aber auch so vor, dass „große Gefühle“ und Kitsch etwas auf die Schippe genommen werden. Die Lyrics sind nämlich gewohnt clever und frech und werden durch die Vocals teils ungewöhnlich und flottsilbig um die Gitarren geschlungen. Diese klingen diesmal wesentlich „inselenglischer“ und erinnern an alte British-Stack Verstärker. Fast rotzig kommen kurze Leads mitten in Songs daher und spucken einem vor die Füße. In den Kehrreimen werden sogar wesentlich tiefgreifendere Backing-Melodien gesungen, die das ganze sehr voll und rund klingen lassen.
Fazit: Die alten Fans der schnellen, tanzbaren Nummern könnten etwas enttäuscht werden. Aber wo alte Fans gehen, kommen neue. Mit Sicherheit, denn die Platte macht was her. Vor allem in Punkto Stil, Stilveränderung, stilvoll. Nicht still.
pd
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