LABEL: Papership Records/Broken Silence VÖ 25.09.09 |
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Zuletzt aktualisiert am: 24. November 2009
Was sofort klar wird: Diese Musik ist sehr aufgewühlt und sie wühlt einen auf. Beim ersten Titel „loyal to none“ spürt man sofort eine starke Unruhe und Verzweiflung. Alle Instrumente transportieren sie. Aber es ist keine negative Unruhe - das ist der Zweck der Songs. Sie beschäftigen sich sehr individuell mit inneren Erlebniswelten und sind progressiv in Struktur, Klang, Tiefe. Auch die Vocals bedürfen einiger Eingewöhnungszeit. Sie sind zwar vollmundig und kommen aus dem Bauch, könnten aber an einigen Stellen etwas lauter abgemischt sein. Sobald jedoch die recht interessanten Mehrstimmigkeiten einsetzen, hat sich dieses Problem erledigt und die Klänge eröffnen sich intensiver. Auch ohne Gesang bleibt diese Stimmung erhalten, wie die (im Vergleich zu anderen Bands) sehr herausragenden Instrumentale „the human fly“ und „doppelleben“ beweisen. Hier kommen auch elektronische Klänge und verstärkt Pedal-FX zum Einsatz, die keineswegs fehl am Platz sind. Die Gitarren verbinden im Großteil der Platte Klarheit und Härte ziemlich gut miteinander – in Sound und Zusammenspiel.
Die Highlights der Platte sind gut verteilt, ein Schwachpunkt ist jedoch der Song „Haunted by Citylights“. Er ist im Vergleich zum Rest relativ unsensibel und fügt sich nicht so gut ein. An Ideen mangelt es dem Vierer nicht – kurzweilig ist die Platte auf keinen Fall. Es braucht eine Weile, um die Songs auseinander halten und jedem für sich etwas abgewinnen zu können. Denn Genregrenzen gibt es hier tatsächlich keine. Wer diese dennoch unbedingt zur Entscheidungsfindung braucht: POWER(klingt kräftig)-EMO(nicht weinerlich)-PROGRESSIVE(nicht zu elektronisch)-ROCK(mit gewissen Metal-Einflüssen). Bitteschön!
pd
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