BAND: OUMOU SANGARE
ALBUM:

LABEL: World Circuit - VÖ 23.02.2009
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Zuletzt aktualisiert am: 26. Februar 2010
Als in den 1980er- und 1990er-Jahren die so genannten ”Dritte-Welt-Läden“ populär wurden, wo fair gehandelte Produkte aus wirtschaftlich schwachen Regionen dieser Erde verkauft wurden, wurde der Begriff ”Weltmusik“ populär. Hiermit wurde die Musik aus den besagten Regionen bezeichnet - ein schöner Name, wie ich finde, weil hierin keine zahlenmäßige Abstufung enthalten ist. Doch das nur nebenbei. Von den vielen afrikanischen Staaten ist Mali hierzulande hauptsächlich für seine Musik bekannt. Ali Farka Touré und der Wüstenblueser Boubacar Traoré sind bisher die bekanntesten kulturellen Botschafter des kleinen Landes im Westen des Kontinents. Das wird sich ändern, denn mit Oumou Sangare reiht sich nun eine Frau in den Kreis von Musikern, die Tradition und Moderne auf wunderbare Weise verbinden und uns eine tolle Alternative zu gleichgeschalteter Radiosülze ohne Herz und Verstand bieten. Oumou spielt sehr zeitgemäßen Wassoulou, eine Musik, die als afrikanischer Soul bezeichnet werden kann. Anders als das Zeug, was uns hierzulande als Soul verkauft wird, hat ihre Musik tatsächlich Seele. Das liegt einerseits daran, dass Oumou Sangare alle ihre Songs selbst geschrieben hat, andererseits daran, dass sie von besten Musikern Malis eingespielt wurden. Inhaltlich setzt Madame Sangare sich z.B. mit spannenden und durchaus heiklen Themen wie der Rolle der Frau in der afrikanischen Gesellschaft auseinander, die zwischen alter Tradition und europäisch-amerikanischem Einfluss neu definiert werden muss. Oumous fesselnde, warme Stimme rundet das Album ab, so dass es eine wahre Freude ist. ”Seya“ eben. Ganz anders und richtig gut.
johnniecolt
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