LABEL: Übersee Records |
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Zuletzt aktualisiert am: 26. Februar 2010
Bei Ska geht es mir oft wie bei Reggae oder Blues: Irgendwann klingen alle Songs gleich und es wird langweilig. Zum Glück jedoch trauen sich immer mal wieder Bands, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und schaffen es, postiv zu überraschen. SQUARE aus Schweden waren so eine Ausnahme. Und WISECRACKER sind es eindeutig ebenfalls. Eigentlich kein Wunder, die Hannoveraner sind mit ihrer Musik schon verdammt weit rumgekommen in der Welt und haben mit der Labelgründung von Übersee Records der Szene einen unschätzbaren Dienst geleistet.
Mit THE PACT legen die Jungs eine Scheibe vor, die einen den Frühling herbeisehnen lässt. Das Album schreit regelrecht danach, im Auto bei geöffneten Fenster möglichst laut zu hören und damit durch das Land zu cruisen. Die Songs machen einfach Spaß und man bekommt das Dauergrinsen nicht aus dem Gesicht. Produziert wurde die Scheibe u.a. von Jeff Collier (DONOTS, GUANO APES, FARMERBOYS, H-BLOCKX, APOCALYPTICA), der Gesang wurde teilweise in L.A. aufgenommen und das Cover sowie Video zum Titeltrack 'THE PACT' in Mexiko produziert
Die dreizehn Songs, in englisch, spanisch und deutsch gesungen, kommen mit einer unglaublichen Leichtigkeit um die Ecke und überraschen immer wieder. „3, 4, 5, 6 Bierchen“ kannte man schon vom Übersee Sampler und ist ’n echter Thekenabräumer. „Alter Scheiss“ hat gar das Potential zum Singlehit (für jedes Mal, wo ich „ich bin zu alt für den Scheiß“ vor mich hingebrabbelt hab ’ne Mark..).
Das bitterböse „Michael“, eine „Hommage“ an Michael Jackson mit lauter (Text-) Querverweisen (...now your are walking on the moon) grooved wunderbar. „Alright“ schaufelt ordentlich Kohlen in die Dampflock WISECRÄCKERs. „Selling out“ pendelt dann auch zwischen besagter Dampflock und Chillen am Baggersee - eine tolle Nummer, von der man eigentlich nie genug bekommt. „Ciudad Juarez“ (mit Kike von LA RESICTENCIA als Gastsänger) frönt dem Mestizo-Ska, dem sie mit Übersee Records hierzulande zum Durchbruch verholfen haben. Allerdings nicht, ohne das Ganze mit ’ner ordentlichen Portion Highspeedpunk aufzupeppen. „Sing along-Song“ wird wohl in Zukunft nicht mehr aus der Setlist wegzudenken sein und kommt live bestimmt granatigst! „Fake“ legt dann nochmal ne Schüppe nach und geht ordentlich ab, bevor mit dem letzten Stück „Lost my keys“ zum Grande Finale geblasen wird. Mit dieser Nummer wird dann auch wieder musikalisch der Bogen zum Beginn der Platte gespannt. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass das Album als Vinyl konzipiert war... mit A- und B-Seite. Klingen die ersten sieben Songs in erster Linie chillig und spaßig, wird in der zweiten Hälfte ordentlich Zunder gegeben.
Zusammen mit dem supergeilen Artwork kann man nur hoffen, das Übersee sich bald mal einen Ruck geben und die Scheibe in Vinyl pressen lassen. Verdient hätte sie es allemal.
Tomash
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