LABEL: Hazelwood Vinyl Plastics - VÖ 06.11.09 |
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Zuletzt aktualisiert am: 15. April 2010
Ui, wo fange ich an, wenn ich PILLOW FIGHT CLUB beschreiben soll? PIXIES, aber nicht so schräg. THE CURE, aber nicht so abwesend. SONIC YOUTH, Kim Gordon und so? Ja, aber auch nicht so richtig. Weniger derb. Ach so, mit Frauengesang aber schon. Und ein bisschen New Wave. Cyndi Lauper vielleicht, aber doch etwas süßer. Manchmal geradezu naiv. Aber nur im Klang, die Texte sind 'ne ganze Kante deutlicher. Und der leicht retromäßige, stellenweise psychedelisch angehauchte 60's-Pop-Lo-Fi-Sound, mit minimalen, schwebenden 80er-Jahre-Synthi- und Gitarrenakkorden, im Raum stehenden Bässen und ebenso minimal geklopftem Schlagzeug, so wie bei den frühen DIRE STRAITS, der macht richtig Spaß. Verwirrung stellt sich ein, der PILLOW FIGHT CLUB weckt viele Assoziationen, tangiert aber nur und lässt sich auf Nichts festlegen. Wuchtig, auf eine gewisse Art, aber auch ungreifbar und flüchtig. Etwa so, als bekäme man ein frisch ausgeschütteltes Kissen hinterrücks auf's Hirn gezimmert. So ganz ohne Vorwarnung. Das tut nicht weh, aber man merkt's. Auf seinem zweiten Werk packt das Quartett aus Neu-Isenburg bei Frankfurt/Main in Hinsicht Songwriting einen drauf und hat mit ”Not Interesting“, ”Try To Lose Again“, ”Some Other Day In A Lightyear“ und ”Simonetta“ (Welch ein Refrain!) ein paar richtige Juwelen gezaubert. Die knackig-markante Produktion aus dem Hause Hazelwood tut ihr Übriges, unterstreicht das Spiel der Kontraste zwischen trockenen Rhythmen und zuckersüßen Melodien, und fertig ist das hessischste US-Indiepopalbum der geschätzten letzten 20 Jahre. Respekt, PILLOW FIGHT CLUB!
johnniecolt
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