LABEL: Valeot/Cargo – VÖ 29.01.2010 |
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Zuletzt aktualisiert am: 10. Mai 2010
Die vier Bochumer Jungs haben erfolgreiche und berühmte Väter im Musikgeschäft. Die Junioren haben wohl den Spirit der Väter (KRAFTWERK, STRAWBERRRY ALARMCLOCK) aufgesogen, später ihre eigene Band gegründet und sich nach einem mysteriösen Ort, in dem ihre Eltern angeblich eine Kommune gründeten, benannt. Acht getragene Post-rock-Songs haben MILHAVEN auf ihr zweites selbstbetiteltes Album gepackt. Wer Instrumentalalben der ruhigen Sorte nicht mag, wird sich allerdings mit diesem Werk nicht an-freunden können. Atmosphärische Melodien steigern sich zuweilen in kräftige Gitarrenwände und dazu scheppert das Schlagzeug zurückhaltend im Hintergrund. Wenn die leisen Töne dann von Zeit zu Zeit die Oberhand gewinnen, bringen sie den satten aber sanften Klangteppich deutlich bemerkbar zum Beben. Lange Passagen wiederholen sich kontinuierlich oft und absehbar, um aber nie ob der Vorhersehbarkeit gäh-nende Langweile zu verbreiten. Bei dieser Mucke kann jeder seinen Gedanken und Träumen nachgehen, vorausgesetzt: man lässt sich darauf ein, schaltet im Alltagsstress einen Gang zurück und kann sich auf Ruhe und Düsternis einlas-sen. Ein wenig Geduld und eine nicht zu depressive Grund-haltung muss der Hörer schon mitbringen. Ansonsten birgt der Musikgenuss die Gefahr, einen schwermütig werden zu lassen.
Das besonders schlichte, aber sehr edle CD-Pack mit ge-prägtem Coverdruck erweist sich als stimmig und passend zur Musik und soll an dieser Stelle positiv erwähnt werden.
claudia k.
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